Sind wir nicht immer wieder durch unsere Erfahrungen und unsere Umgebung festgelegt. Fotografisch sieht das Ganze sehr ähnlich aus. Unser Blick ist auf bestimmte wenige Motive fixiert und wenig kreativ. Unsere fotografischen Routinen laufen automatisch. Oft ist es sogar die Automatik in der Kamera, die das Bild für uns macht. Sie kann ja sogar Gesichter erkennen. Wir suchen auch immer wieder die gleichen Motive. Wir fotografieren Makros von Blumen, beschäftigen uns mit der Architekturfotografie oder versuchen uns an Porträts. Unser Horizont ist und bleibt recht eng. Vielleicht sind wir sogar in einem für uns nicht sonderlich geeigneten fotografischen Metier gelandet. Ich habe viele Jahre eigentlich nur Urlaubs- und Familienbilder gemacht. Es waren eher Dokumentationen, mit kreativem Fotografieren hatte das nur wenig zu tun.
Irgendwann war mir das zuwenig, ich wollte mehr, aber wie angehen? Bei den Fürstenecker Fototagen - die ich nur empfehlen kann - nahm ich an einem Workshop zur Streetfotografie teil, es war ganz interessant, aber das "Näher dran" fiel mir sehr schwer. Jetzt kam ich aber fast gleichzeitig mit der Achtsamkeit in Kontakt, lernte dadurch mich zu öffnen, offen zu sein, bereit zu sein für Neues. Und allmählich rutschte ich immer mehr in die Streetfotografie hinein. Heute ist sie mein liebstes fotografisches Betätigungsfeld. Durch die Achtsamkeitsübungen, vor allem durch die Meditationen hat sich mein Geist erweitert, meine Wahrnehmungen sind breiter geworden, es wird nicht sofort ausgefiltert. Diese neue Offenheit hat deutliche Auswirkungen im kreativen Bereich.