Jetzt sitze ich gerade wieder beim Zahnarzt, übe mich vorbereitend in Achtsamkeit. Ich hoffe, er kann mir helfen. Vielleicht kann ich ja dann in den nächsten Tagen noch einige Bilder machen. Es werden nicht die sein, die ich schon gemacht hätte. Ein Bild zeichnet immer die aktuellen Gegenwart auf, ist ein Abbild der jeweiligen Gegenwart.
Ein Bild kann ich immer nur jetzt machen. Ich kann keine Bilder nachholen, irgendetwas wird immer anders sein. Es gibt immer wieder neue Chancen für ein neues Bild. Das Fotografieren selbst ist ja für mich der spannende und gegenwärtige Prozess. Schön, wenn die Bilder gelungen sind. Aber oft sind sie später gar nicht mehr so interessant. Das fällt zumindest mir immer wieder auf.
P.S.: Der Zahnarzt hat trotz Röntgen und verschiedener Tests nichts Konkretes gefunden. Jetzt heißt es abwarten,ob die die Schmerzen wieder vergehen - was ich hoffe - oder sich konkretisieren. Auch das verlangt von mir Achtsamkeit, nicht vorausschauend Schlimmes befürchten, sondern in der Gegenwart bleiben und feststellen, dass die Schmerzen aushaltbar sind. Den Blick weiten für das Gegenwärtige und den Atem immer wieder als Anker suchen, das hilft zumindest mir. Auch in der Wartezeit auf dem Zahnarztstuhl habe ich wieder meinem Atem vertraut.