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Ich höre mal wieder Stimmen ...

... aber nicht so wie du vielleicht denkst. Da ist nichts Esoterisches. Meine Form der Achtsamkeit hat auch in keiner Weise etwas mit Esoterik zu tun, wie man das leider an anderen Stellen (Bücher, Kurse, Webseiten, etc.) leider immer wieder antrifft. Die klare Form der Achtsamkeit stammt zwar aus dem Buddhismus, ich muss aber kein Buddhist sein, um Achtsamkeit (aus)üben zu können. Die hohe Form, die der Buddhismus anstrebt, würde ich auch nie erreichen. Für mich ist Achtsamkeit losgelöst von jeglicher Religion oder Weltanschauung. Sie lässt mich einfach ganz bewusst in der Gegenwart sein, dass sie nicht bewertet, lässt auch vieles einfacher akzeptieren.

 

Die Stimmen haben auch nichts mit meinem Tinnitus zu tun, den ich gut im Griff habe, der mich eigentlich nur noch nervt, wenn ich ihm zuviel Aufmerksamkeit schenke.  Hier zeigen meine Achtsamkeitsübungen, meine Achtsamkeits-praxis sicherlich auch gute und positive Wirkung. Er hat mich lange geplagt.

 

Die Stimmen, die ich höre, kommen aus einem Lautsprecher. Sie sprechen Anleitungen zu Achtsamkeitsübungen. Im üblichen Alltag übe ich eigentlich ohne externe Anleitung. Es tut aber gut und es ist auch sehr hilfreich, immer mal wieder solche Anleitungen zur Auffrischung und zur Anregung heranzuziehen. Im achtwöchigen MBSR-Kurs, der vor Jahren die Grundlage meiner Achtsamkeitspraxis war, gab es auf zwei CDs Anleitungen zum Bodyscan und zur Atemmeditation, gesprochen von meiner damaligen Achtsamkeitslehrerin. Mit ihnen habe ich neben den Kursabenden den Beginn meiner Achtsamkeitspraxis gesetzt. Durch wiederholendes Praktizieren haben sich diese Anleitungen so in mir verinnerlicht, dass ich sie irgendwann nicht mehr brauchte. Weitere Kurse und Retreats haben meine Übungspraxis noch verstärkt.

 

Dennoch bemerke ich, dass sich das Üben im Alltag irgenwie einschleift, langweilig wird und allmählich auch wieder einschläft, zumal man die Auswirkungen des Übens nicht sofort spürt. Das dauert meist sehr lange, man braucht schon eine gewisse Ausdauer. Ich muss mir  sehr bewusst täglich die 30-40 Minuten Zeit nehmen und man findet ja so viele Ausreden. Hier helfen mir diese geführten Anleitungen, sie geben auch eine gewisse Motivation. Im Lauf der Zeit haben sich noch weitere CDs mit Anleitungen bei mir angesammelt. Auch im Netz sind welche zu finden, ich habe inzwischen den Blick dafür, ob sie meiner Achtsamkeitsintention entsprechen oder doch sehr esoterisch angelegt sind, irgendwelche dupiosen Mitgefühle etc. erreichen wollen. Diese Woche arbeite - oder besser gesagt - übe ich mal wieder mit solchen Anleitungen und höre daher wieder Stimmen. 

 

Meine neue Kamera - die Fuji XT-2 - führt mich auch wieder an meine Fotografiebasis zurück. Sie stellt mein eingeschliffenes Fotografieren in Frage und setzt neue Reize. Sie erlaubt Blende und Zeit wieder händisch einzustellen. Schon das Äußere, die Einstellräder, mit denen sich auch noch ISO, Belichtungskorrektur usw. einstellen lassen, führt mich an meine fotografischen Wurzeln zurück. Wenn ich bei meinen Nikons immer mal wieder ins Menu musste, so brauche ich es bei der Fuji kaum und das gefällt mir. Der Umstieg lässt mich mein Fotografieren wieder stärker und bewusster erleben, es hat quasi an Achtsamkeit zugelegt. Es macht natürlich - wie sicherlich bei jeder neuen Kamera - auch wieder mehr Spaß, es gibt einen neuen Motivationsschub, man verlässt die eingefahrenen Kreise. Ich merke immer mehr, dass für mich die Fuji die richtige Kamera ist, was sie aber nicht für jede/jeden sein muss. Fuji-Kameras sind immer noch eher eine Nischenprodukt neben den großen Herstellern. Ich war über mehr als 20 Jahre Nikon treu und auch immer sehr zufrieden. Vielleicht musste dieser Wechsel jetzt mal sein, so neu anregend wie die Stimmen der Anleitungen bei der Achtsamkeitspraxis.