Das gilt für die Achtsamkeit und auch für die Fotografie. Die Achtsamkeit verlangt ein kontinuierliches tägliches Training. Wenigstens 20 Minuten für eine Atemmeditation sollte man schon
investieren und das lebenslänglich. Zusätzlich ist eine kleine Achtsamkeitsübung wie z. B. achtsames Zähneputzen oder achtsames Essen sehr sinnvoll, sie hilft die Achtsamkeit auf die
alltägliche Lebenspraxis zu übertragen. Wer diese Mindestanforderungen beachtet, wird auch seine positiven Achtsamkeitserlebnisse machen so wie ich das hier in meinem Blog immer wieder mal
beschreibe. Sobald ich aber einige Tage nachlässig bin, nimmt auch die Achtsamkeit ab, nicht umsonst spricht man ja vom Achtsamkeitstraing. Zum Glück vermisse ich die Übungen, wenn ich sie mal
2-3 Tage unterlassen habe. Mir fehlt dann etwas und das ist auch gut so. Im achtwöchigen Einstiegskurs wird das Durchhalten durch einen gewissen Gruppenzwang gefördert. Später muss ich dann aber
selbst motiviert sein, um dran zu bleiben. Das ist nicht immer einfach (gewesen). Ausreden sind nicht schwer zu finden, die fehlende Zeit sollte aber keine Ausrede sein, 20 Minuten am tag
für das eigene Wohlbefinden und auch für die Gesundheit finden sich immer. Nach den Jahren, die ich jetzt aber schon dranbleibe, kann ich eindeutig sagen, es lohnt sich. Die Resultate, die
Änderungen in meinem Leben, vor allem das bewusste Sein im gegenwärtigen Augenblick ohne große Zukunftsängste, sind ein ganz großer Gewinn. Ich habe die innere Ruhe gefunden, die ich vorher viele
Jahre nicht hatte. Klar ist, dass das nicht immer funktioniert, es gibt auch immer mal Aufregungen, aber die Ruhe stellt sich dann recht bald wieder ein. Nach den fruchtlosen
Versuchen mit anderen Entspannungsverfahren habe ich im Achtsamkeitstraing meine ideale Methode gefunden. Ich kann nur empfehlen, es auch einmal zu versuchen. Achtet aber darauf, nicht bei einem
esoterischen Scharlatan zu landen. Achtsamkeit hat absolut nichts mit Esoterik zu tun. Die MBSR-Kurse (Mindful Based Stress Reduktion), wie ich einen absolviert habe, werden inzwischen in jeder
größeren Stadt angeboten und sind wissenschaftlich fundiert, was mir als Naturwissenschaftler sehr wichtig ist. Jon Kabat-Zinn, der Begründer dieser Kurse ist selbst auch Naturwissenschaftler und
hat seine Vorgehensweise über viele Jahre klinisch erprobt. Näheres unter: http://www.mbsr-verband.de/
Eigentlich ist es doch bei der Fotografie sehr ähnlich. Wenn ich meine Kamera nur alle paar Wochen in die Hand nehme, werde ich nie mit ihr vertraut werden. Wie sagte letztens ein Freund: "Meine
Kamera kann soviel, das werde ich nie lernen. Ich fotografier einfach mit der Automatik. Das Spannende ist doch gerade diese Möglichkeiten auszureizen, ansonsten könnte ich beim Kamerakauf sehr
viel Geld sparen. Ähnlich verhält es sich mit den Motiven. Nur konsequente Suche und Offenheit erweitert mein Blickfeld. Nach meiner Erfahrung leistet die Achtsamkeit hierbei auch einen
wesentlichen Beitrag. ich sehe immer häufiger spannende und ungewöhnlich Motive, die mir früher nie aufgefallen wären. Häufiges Fotografieren und Ausprobieren in Verbindung mit einer kritischen
Analyse der Ergebnisse verlangt auch das Dranbleiben. Wenn ich das beherzige, werden meine Bilder auch dazu gewinnen, was ich auch konkret durch Rückmeldungen immer wieder erfahre. Also
dranbleiben lohnt sich immer wieder.