· 

Schludern bzw. die Entscheidung zwischen Fuji und Nikon

Obwohl ich erst vor einigen Wochen hier Gedanken über das Dranbleiben niedergeschrieben habe, habe ich mich erwischt:
Bedingt durch verschiedene Ursachen habe ich irgendwie die Regelmäßigkeit beim Achtsamkeitstraining verloren. Das ging  schleichend ohne es direkt zu bemerken. Aber vor einigen Tagen ist mir das Fehlen auf einmal deutlich  bewusst geworden. Es fühlte sich wirklich wie etwas Fehlendes,  fast Verlorenes an. Die ersten bewussten Übungen waren wieder etwas Besonderes, das jetzt wieder alltäglich werden muss. Es hat mir auf einmal wirklich gefehlt, die Vertrautheit war weg. Übung und Training, das macht ja in vielen Bereichen unser Leben aus. Neues muss geübt und trainiert werden, damit es verinnerlicht wird. So ist es z. B. schon beim Rechnen in der Grundschule. Was nicht immer wieder geübt wird, geht irgendwann verloren. Ich merke, dass auch bei mir das Kopfrechnen immer mehr nachlässt, man braucht es ja kaum noch. Wenn ich mir so überlege, wie ich mich vor vielen Jahren als Lehrer gegen die verfrühte Einführung von Taschenrechnern in der Schule gewehrt habe - Heute wäre das nicht mehr denkbar. Nach einem Beinbruch vor einigen Jahren musste ich viele Wochen liegen. Die Beinmuskeln gingen deutlich zurück und danach musste ich heftig trainieren und wieder regelrecht laufen lernen. Das man das richtige Gehen ohne irgendwelche Schonhaltung in wenigen Wochen verlernen kann, war für mich kaum zu glauben und eine schmerzhafte Erfahrung. Das müsste doch Ansporn für das tägliche Achtsamkeitstraining sein, zumal ich schon oft bemerkt habe, dass es mir hilft - auch beim Fotografieren. Ich gehe es aktiv wieder an. 

Beim Nutzen  meiner Kameras geht es mir sehr ähnlich. Seit mich meine Fuji habe, liegt die ältere Nikon mehr oder weniger in der Ecke. Ich bin nicht mehr mit ihr vertraut, muss endlos im Menü suchen, die Tastenbelegung habe ich vergessen. Und das, obwohl ich jahrelang sehr viel mit ihr fotografiert habe. Eigentlich ist das erschreckend, aber es ist für mich auch ein klarer Hinweis, dass ich bei allem, was mir wichtig ist, dranbleiben muss. Ob mir die Nikon noch wichtig ist, muss ich demnächst entscheiden. Zwei Kamerasysteme machen ja eigentlich wenig Sinn. Aber Nikon begleitet mich schon mehrere Jahrzehnte. Da fällt die Trennung schwer. Eine Kamera wechseln, das habe ich ja schon mehrfach gemacht, da war es aber immer der Reiz der neuen Nikon. Ein ganzes System mit mehreren Objektiven und weiterem Zubehör aufzugeben, ist für mich eine schwere Entscheidung. Aber die Fuji reizte und hat mich auch nicht enttäuscht, ich bin weiterhin begeistert. Vielleicht geht es jemandem von euch genauso?
PS. Heute kam meine Akkreditierung für die Frankfurter Buchmesse, ich freue mich!