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Lichterfahrung

Keine Angst jetzt kommt nichts Spiritistisch-Esoterisches. Es geht heute um meine fotografischen Erfahrungen mit Licht. Ich habe in den letzten Tagen zwei längere Wanderungen um mein Heimatdorf Hofbieber, einem Luftkurort in der Rhön (https://www.hofbieber.de), gemacht. Etwas Werbung für die wunderschöne Rhön muss ja auch mal sein.

Vor einigen Tagen war ich bei strahlend blauem Himmel mit intensivem Sonnenschein unterwegs. Es gab schöne harte Schatten, die auch wegen der derzeit noch tiefstehenden Sonne sehr lang waren und eine starke Wirkung verursachten. Eine klare Fernsicht machte das Ganze noch schöner. Ich habe viel fotografiert. Das starke intensive direkte Sonnenlicht brachte aber auch Probleme, die Kontraste: Beim Blick aus dem Wald heraus ins freie Feld waren entweder die Bäume nur als schwarze Stämme zu sehen oder draußen war alles deutlich überbelichtet hell. Lightroom rettet da zwar noch einiges, aber von einigen Bilder war ich nicht so begeistert. Dennoch war es insgesamt ein herrlicher Nachmittag mit Frühlingsstimmung schon im Februar. Etliche der Bilder haben mich regelrecht fasziniert. Spannend finde ich mehrere Bilder, auf denen ich versucht habe, die Sonne hinter einem Baumstamm oder einem dicken Ast zu verstecken. Diese Bilder haben für mich eine eigenartige faszinierende, so ganz besondere  Lichtstimmung (z. B. https://www.instagram.com/p/BuWcV9Pggyj/ oder auch https://www.instagram.com/p/BuHX3QFgcFi/). Vielleicht probierst du das auch mal. 

Heute war ich bei leicht bedecktem Himmel mit diffusem Licht unterwegs, eine vollkommen andere Lichterfahrung. Alles ist gleichmäßiger ausgeleuchtet, die Kontraste sind bei weitem nicht so hart. Wald und Wiese passen gut belichtet auf ein Bild. Nahes wirkt mit wunderschön gleichmäßig beleuchteten intensiven Farben, aber der Weitblick fehlt leider. Der  Blick in die Ferne wirkt sehr diffus und dunstig, da kann auch der eigentlich geniale Dunstregler in Lightroom nur wenig herausholen. Das Licht lohnt sich heute für das Naheliegende, das perfekt ausgeleuchtet wird. Baumwurzeln, Steinhaufen, Strohballen etc. waren heute meine Motive. Schon von weitem fiel mir da der  leuchtend rote Ziegelhaufen neben  einer alten Feldscheune auf, es waren auch noch echte regionale Tonziegeln, made in Fulda. Auch heute war so die fotografische Ausbeute wieder erfolgreich. Es sind vollkommen andere Bilder geworden, es hat aber genauso Spaß gemacht.

Natürlich weiß man als Fotograf über diese unterschiedlichen Lichtwirkungen, aber es ist immer mal wieder gut, das theoretische Wissen so konkret und praktisch zu erfahren. Auch das hat etwas Achtsames, es war so ein ganz klein wenig mit dem Anfängergeist verbunden. Jedes Licht hat seine eigenen Bilder. Es gibt Motive die bei hartem Licht wirken, und es gibt Motive, die das weiche diffuse Licht brauchen. Die beiden so unterschiedlichen Wanderungen haben es mir mal wieder gezeigt, wie wichtig das jeweilige Licht ist. Ich habe wieder sehr schnell begriffen, welche Motive sich lohnen. Mache doch  deine eigenen Lichterfahrungen, sie trainieren auch deine Achtsamkeit. Vielleicht schreibst du mir mal darüber.