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Die Suppe löffeln wir gemeinsam aus!

Zum 25. Mal fand am vergangenen Sonntag in meiner Heimatgemeinde Hofbieber ein Solidaritätsessen zugunsten eines Misereor-Projektes statt. Eingeladen hatten die katholische Frauengemeinschaft (kfd) und der Pfarrgemeinderat. Auch in diesem Jahr haben wieder 110 Personen teilgenommen. Durch das gemeinsame einfache Sonntagsessen wird die Solidarität mit benachteiligten Schwestern und Brüdern bezeugt. 21 verschiedene vegetarische Suppen standen zusammen mit Bauernbrot zur Auswahl. Dieses gemeinsame Essen ist einerseits sehr kommunkationsstiftend, hat aber auch sehr viel mit Achtsamkeit zu tun, Achtsamkeit wirkt Solidarität anregend, offen zu werden für die Problem anderer. Am Ende wurde keine Rechnung präsentiert, alle Teilnehmenden konnten den Geldbetrag in eine Spendenbox geben, den sie für angemessen hielten. Das einfache solidarische Essen in Gemeinschaft erbrachte so einen Erlös von stolzen 980,- €.

 

Neben dem Körper sollte aber auch der Geist nicht zu kurz kommen: In einem kurzen Film wurde das diesjährige Projekt aus dem Misereor-Partnerland El Salvador, einem der ärmsten und gewalttätigsten Länder Lateinamerikas, vorgestellt. "Mach was draus: Sei Zukunft!" lautet das Motto der Misereor-Fastenaktion 2019. Jugendliche in El Salvador - betroffen von Gewalt und Perspektivlosigkeit - sollen im ausgewählten Projekt ihr eigenes Potential erkennen und sich aus eigener Kraft eine bessere Zukunft schaffen können. Meine Aufgabe ist es schon seit Jahren, jeweils den erklärenden Projekt-Film vorzuführen, was aufgrund der technischen Bedingungen eigentlich immer mit Problemen verbunden ist. Obwohl im Vorfeld alles bestellt wurde, fehlen   dann ein oder mehrere Kabel oder der Lautsprecher funktioniert nicht, die Verdunkelung hängt, die riesige Leinwand ist noch nicht aufgebaut oder sogar verliehen, der Beamer ist weg, ... . Zum Glück hilft mir mein Achtsamkeitstraining dabei ruhig zu bleiben. In diesem Jahren hat es zum Glück mal recht reibungslos geklappt.

Begonnen vor 25 Jahren im kleinen Rahmen, ist dieses Solidaritätsessen zu einer festen Tradition in Hofbieber geworden. Durch gemeinsames Suppenauslöffeln konnte in den 25 Jahren ein Gesamtbetrag von rund 18000,- € an verschiedene Misereor-Projekte gespendet werden. Als weiterer solidarischer Beitrag werden seit vielen Jahren beim Solidaritätsessen auch fair gehandelte Produkte aus dem Weltladen Fulda verkauft, um so auf fairere Arbeitsbedingungen und gerechtere Bezahlung weltweit hinzuwirken.

 

Aus Anlass des 25. Jubiläums hatte ich dann noch zusätzlich den Auftrag Bilder für die Presse zu machen. DSVGO-gerecht wurden alle Teilnehmenden darauf hingewiesen, alle waren einverstanden. So konnte das Fotografieren losgehen. Aus verschiedenen Perspektiven, beim Suppenschöpfen am Büffet, beim Essen am Tisch, beim Gespräch, ... . Es gab viele Möglichkeiten interessante Bilder zu machen, die Auswahl gestern fiel dann um so schwerer. Mir hat das Fotografieren viel Spaß gemacht, ich konnte sogar zwischendurch auch Wünsche für Privatbilder erfüllen. Meine Suppe wurde zwar kalt, die Freude beim Fotografieren - gepaart mit Achtsamkeit - hat das aber deutlich ausgeglichen. Jetzt warten wir nur noch auf die Presseveröffentlichungen. Und im nächsten Jahr gibt`s ein 26. Mal! Ihr seid alle eingeladen!