Anfang der Woche war ich mit ehemaligen Kolleginnen und Kollegen ein paar Tage in Köln. Ein Plakat an Eingang unserer Unterkunft versprach uns "eine Oase der Stille", was mich als achtsamen
Menschen sehr freute. Mein Zimmer lag allerdings direkt an einer großen und lauten Straßenkreuzung, und die angeblich schallisolierten Fenster hielten den Lärm auch nur teilweise zurück. Das
war's dann mit der Stille. Nachts bei offenem Fenster zu schlafen war einfach unmöglich. Über die Minibar wurde sogar Oropax angeboten, was allerdings nicht so mein Fall ist. Ich musste nachts
all meine Achtsamkeitserfahrungen aufbringen, um wenigstens einigermaßen schlafen zu können, denn die Stadt wartete ja am nächsten Tag auf uns.
An den drei Tagen bin ich auch mehr als 20km in Köln gelaufen - obwohl wir mit einer weniger empfehlenswerten Stadtrundfahrt begonnen haben - haben wir uns Köln erlaufen. Am ersten Tag besuchten wir noch das Kolumba (https://www.kolumba.de/), ein schon architektonisch innen wie außen ungewöhnliches Museumsgebäude. Im Inneren befindet sich in einer spannenden Raumkonstruktion eine kontrovers gehaltene und spnanned kombinierte Ausstellung von Exponaten des derzeit geschlossenen Römisch-Germanischen Museums und des Erzbistums Köln. Aktuelles und Historisches werden inspirierend und raffiniert kombiniert (https://www.kolumba.de/?language=ger&cat_select=1&category=47&artikle=698&target=_parent) . Architektur und Kunst regen zu spannenden Fotografieren an.
Der Abend endete mit guten Gesprächen in einer typischen Kölschkneipe und anschließend im netten "Stövchen" (https://stoevchen.de/), wo es dann zum Glück auch etwas außer Kölsch gab. Mit Wein groß geworden und mit einer Unverträglichkeit von Bier (außer Weißbier) ist Kölsch leider überhaupt nichts für mich.
An den drei Tagen bin ich auch mehr als 20km in Köln gelaufen - obwohl wir mit einer weniger empfehlenswerten Stadtrundfahrt begonnen haben - haben wir uns Köln erlaufen. Am ersten Tag besuchten wir noch das Kolumba (https://www.kolumba.de/), ein schon architektonisch innen wie außen ungewöhnliches Museumsgebäude. Im Inneren befindet sich in einer spannenden Raumkonstruktion eine kontrovers gehaltene und spnanned kombinierte Ausstellung von Exponaten des derzeit geschlossenen Römisch-Germanischen Museums und des Erzbistums Köln. Aktuelles und Historisches werden inspirierend und raffiniert kombiniert (https://www.kolumba.de/?language=ger&cat_select=1&category=47&artikle=698&target=_parent) . Architektur und Kunst regen zu spannenden Fotografieren an.
Der Abend endete mit guten Gesprächen in einer typischen Kölschkneipe und anschließend im netten "Stövchen" (https://stoevchen.de/), wo es dann zum Glück auch etwas außer Kölsch gab. Mit Wein groß geworden und mit einer Unverträglichkeit von Bier (außer Weißbier) ist Kölsch leider überhaupt nichts für mich.
Am zweiten Tag stand nach einem schönen gemeinsamen Rundgang entlang des Rheins und durch die sehenswerte Altstadt mit ihren großen Marktplätzen eine Domführung auf dem Programm. Die Führung war sehr interessant gestaltet und auch recht locker gehalten ohne das Wesentliche zu übergehen. Die junge Dame, die uns führte, gab ihr breites Wissen in einer sympatischen z. T. erzählenden Form weiter, die mich sehr gut zuhören ließ. Ich habe sehr viel über den Dom und seine Geschichte erfahren. Größe und Ausstattung dieser riesigen Kirche beeindruckten mich, sie waren allerdings an diesem trüben Tag eine große fotografische Herausforderung. In wieweit mir da etwas gelang, werde ich beim Sichten der Bilder feststellen.
Am Nachmittag besichtigten wir unter dem kontrovers erscheinenden Thema "Kirchen und Kölsch" eine ganze Reihe - vor allem romanischer - Kirchen, von denen Köln ja außergewöhnlich viele zu bieten hat, und natürlich auch Kölschkneipen verschiedenster Brauereien. Eigentlich gab es pro Kirche ein Kölsch, leider aber aus o. a. Gründen nicht für mich. Etwas anderes Trinkbares zu erhalten, war recht zeitweise schwierig. Auf die Bitte nach Wasser erhielt ich von einem Köbes (https://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%B6bes) die Antwort "Wasser gibt's im Rhin" (Rhein), er brachte mir dann zwar doch eines, allerdings mit der Bemerkung "den Putzlappen bringe ich auch gleich". War aber alles ganz lustig, wir haben viele gelacht und in der Gruppe wurde intensiv über die verschiedenen Kölschsorten diskutiert.
Herr L., der uns führte, hatte eine geschickte Route quer durch Köln gewählt, um uns verschiedene sehenswerte Kirchen zu zeigen und natürlich auch um verschiedene Kölschbrauereien vorzustellen. Bei den Kirchen fing es mit St. Ursula an, der Namenspatronin meiner Frau, sodass ich natürlich die verschiedenen Ursuladarstellungen in dieser Kirche fotografisch festhalten musste. Die Goldene Kammer mit zahlreichen kostbaren Reliquiaren ist im oberen Bereich mit Ornamenten aus echten Menschenknochen, die man bei der Ausgrabung eines großen Gräberfeldes gefunden hatte, ausgeschmückt - für mich ein recht makabrer Raum, den man aber gesehen haben muss. Die einzige Barockkirche Kölns, Mariä Himmelfahrt, und St. Andreas, eine romanische Kirche mit dem Grab von Albertus Magnus, waren die nächsten Stationen. Da wir den Dom am Morgen schon besucht hatten, blieben wir jetzt draußen, ein Kölsch gab es für Kölschfreunde aber trotzdem. Groß St. Martin (mit Betonung auf der zweiten Silbe, wegen der Herkunft vom lat. Martinus) war überraschend: Unter dem mächtigen, das Stadtbild deutlich mitprägenden Turmbauwerk hätte ich alles vermutet, nur nicht eine solch einfache und schlichte Kirche in romanischer Reinheit. Unterwegs haben wir uns auch verschiedene Brunnen, Säulen und Skulpturen angeschaut, auch die Gespräche mit Herrn L. und die Geschichten und Anekdoten zu den Kirchen, dem Kölsch und natürlich auch dem Karneval führten dazu, dass die letzte vorgesehene Kirche St. Maria im Kapitol schon geschlossen war. Immerhin konnten wir den ungewöhnlichen Chorraum von außen anschauen und auch den wunderschönen Kreuzgang erleben. Der Rundgang dieser spannenden Privatführung endete natürlich in einer Kölschbrauerei, in der ich immerhin ohne Kommentare und Murren mein Wasser bekam. Den oder besser die Absacker gab's dann wieder im "Stövchen", in dem wir uns schon am Abend vorher sehr wohlgefühlt hatten. Die Nacht wurde dann in meinem Zimmer zusätzlich zum Straßenlärm noch bereichert durch ein rauschendes Heizungsrohr, obwohl ich meine Heizung ausgestellt hatte.
Am dritten Tag starteten wir mit der Kirche St. Gereon, der wohl ältesten Kirche Kölns, die uns sowohl bei der Stadtrundfahrt als auch durch Herrn L. sehr empfohlen wurde. Beim Betreten kamen wir aus dem Staunen nicht mehr heraus. Eine 34 m hohe zehneckige byzantinisch anmutende Zentralkuppel, ein Dekagon, begrüßte uns direkt nach der Vorhalle. Das war einfach faszinierend, der anschließende romanische Langchor und auch die Krypta waren dagegen schon fast gewöhnlich. Nach einem kleinen Irrweg durch die Stadt mit einem Besuch des Barlach-Engels in der Antoniterkirche, fanden wir dann St. Maria im Kapitol wieder, die Kirche, die am Vorabend schon geschlossen war. Nach St. Gereon war ich am Anfang vom Inneren eher enttäuscht, erst hinter dem Lettner im großen Chorraum enthüllte sie ihre wahre Schönheit, ein riesiger Raum mit Bögen und Pfeilern, die mich spontan an die Mezquita in Cordoba erinnerten. Auch die große 900 Jahre alte Holztür sollte man sich nicht entgehen lassen. Wenn du einmal dort hin kommst, solltest du auch den immer wieder frischen Äpfeln vor einer Marienfigur im Chorraum nachgehen. Sie haben eine interessante Geschichte.
Nach dem Mittagessen ging ich noch einmal in den Dom, da das Sonnenlicht auf der Südseite mir ein strahlendes und leuchtendes Inneres versprach. So war es auch, ich erlebte den Dom lichterfüllt, die Südfenster leuchteten in kräftigen Farben. Auch das umstrittene Fenster von Gerhard Richter im südlichen Querhaus erstrahlte ganz anders als am trüben Vortag. Ich finde es übrigens sehr gelungen, zumal ich jetzt weiß, dass Richter hier genau die Farben der alten Domfenster verwendet und kombiniert.
Bei Eis und Kaffee verabschiedeten wir anschließend uns voneinander und hoffen auf ein Wiedersehen im kommenden Jahr. Wir haben vor längerer Zeit viele Jahre intensiv an verschiedenen Projekten des Landes Hessen zusammengearbeitet, inzwischen sind wir aber alle im Ruhestand und die letzte Zusammenarbeit liegt doch mehr als 10 Jahre zurück. Seither treffen wir uns jedes Jahr zu einem mehrtägigen Städtetrip. Auch wenn wir uns nur noch einmal im Jahr sehen, verbindet uns sehr viel - und das tut gut. Falls sich jemand über die vielen Kirchenbesuche wundert, wir waren alle mal Religionslehrerinnen und -lehrer. Aber Köln hat einfach auch viele sehr sehenswerte Kirchen zu bieten und wir haben von den rund 200 Kirchen in Köln ja auch nur einen kleinen Bruchteil angeschaut.
Köln war für mich eine Stadt, die man erst auf den zweiten Blick lieben lernt, dann aber umso mehr. Fotografiert habe ich sehr viel, eher aus ungewohnten Perspektiven und z. T. auch experimentell. Die üblichen Postkartenmotive habe ich wieder mal vermieden, das hat auch was mit Achtsamkeit zu tun. Das Anderssehen - das mit anderen Augen Sehen - hat's mir angetan.
P.S.: Das Bild zeigt einen Blick in die Kuppel des Dekagons von St. Gereon.