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Gewonnen

Wer von euch mich bei Facebook oder Instagram regelmäßig "verfolgt", hat in den letzten Wochen immer mal wieder Bilder einer leicht bekleideten jungen Frau gesehen - ein für mich sehr ungewöhnliches Motiv. Hier gibt's die Erklärung:

Ich habe im vergangenen Jahr bei der Fotochallenge des Fotopodcast-Hörertreffens den ersten Preis gewonnen (!): einen Gutschein für einen Fotopodcast-Workshop. Der Workshop - Es gibt nur einen pro Jahr  - beschäftigte sich in diesem Jahr mit der "Lichtsetzung in der Dessous-/Halbaktfotografie". Das ist nunmal überhaupt nicht mein fotografisches Metier, da ich aber noch etliche andere vermutlich inzwischen längst abgelaufene Gutscheine für besitze, habe ich beschlossen, diesen sofort einzulösen. Befürchtet habe ich natürlich mich aufgrund meiner mangelnden Kenntnisse in der Menschenfotografie (Porträt etc.) zu blamieren, und jetzt sollte es auch noch Halbakt sein. Da ich aber das Fotopodcast-Team von der Burg (s. u.) her sehr gut kenne, trat diese Befürchtung dann doch etwas in den Hintergrund, und ich nahm meinen ganzen Mut zusammen. 

Und so traf ich mich an einem Samstagmorgen mit 11 anderen Fotografen - es waren nur männliche Wesen - im Fotopodcaststudio. Bei der Vorstellungsrunde wurde deutlich, dass die anderen fast alle ähnlich unbedarft waren. In zwei Gruppen wurden wir von Neufi und Michael erst einmal mit den verschiedenen Formen der Lichtsetzung vertraut gemacht. Während Neufi uns auf das Arbeiten mit "Available Light" vorbereitete, zeigte uns Michael Grundlegendes zur Lichtsetzung im Studio. Im Studio war dieser Part auch schon höchst interessant. Wir machten dort eine ganze Reihe praktischer Übungen, vor allem mit nur einer Lichtquelle. Die Ergebnisse der sehr unterschiedlichen Lichtwirkung von vorne, von der Seite oder von hinten waren frappierend. Michael ließ uns auch selbst verschiedene Posen einnehmen, vor allem um Anstrengung aufgrund der einzuhaltenden Körperspannung nachempfinden zu können, die Models für die Dauer der Aufnahme halten müssen. Ich muss hier aber ehrlichkeitshalber gestehen, dass ich mich davor erfolgreich gedrückt habe, ich konnte mir das auch so aufgrund einer gewissen  Yogaerfahrung sehr gut vorstellen. Neufi gab uns in Form eine Powerpoint-Präsentation Wissenswertes zum Fotografieren mit Available Light mit auf den Weg. Nun habe ich aufgrund meiner beruflichen Erfahrung eine gewisse Abneigung gegen solche Präsentationen, aber Neufi hat in seiner unvergleichlichen Art den Vortrag gekonnt aufgelockert und mit Leben erfüllt -  Kompliment! Und dann gab es auch noch Thomas vom Fotopodcast-Team, er war die helfende Hand im Hintergrund und wurde oft gebraucht.

Und dann kamen die Mädels, die Models Itah und Steffi. Itah begleitete unsere Gruppe durch die drei Stunden, davon die Hälfte mit Available Light und die andere Hälfte im Studio. Und sie machte es uns durch ihre offene und lockere Art sehr leicht. Begonnen haben wir mit Available Light, und das war in der Location, einer ehemaligen Badausstellung höchst spannend. Es gab so viele interessante Ecken. Nach einer etwas zähen Anlaufzeit, die sicherlich irgendwioe für uns alle mit Itah in Dessous zu tun hatte, hätte ich dann doch noch sehr viele Ideen gehabt. In der vorgegebenen Zeit waren aber pro Fotograf nur 15 Minuten möglich, die wir auf 3-4 Sets verteilten. Aus Respekt Itah gegenüber fotografierte immer nur einer von uns, was ich für sehr sinnvoll halte. Im Studio hatte Michael dann 4 Sets vorbereitet, was im für die meisten von uns ungewohnten Studio auch sehr sinnvoll war. Ab dem zweiten Set zeigte sich Itah dann auch oben ohne, und prompt streikte dann meine Kamera. Der Autofokus wollte nicht und so gab es einige unscharfe Bilder. Den Grund dafür habe ich nicht herausgefunden, vermute aber einen Zusammenhang mit dem Sender für den Studioblitz. Das letzte Set mit einem Zangenlicht (Ich habe was dazugelernt!) fand ich Klasse, es waren lediglich Schemen  von Itah zu erkennen, viel Dunkel mit wenig Licht. Mir hat dieser gewonnene Workshop viel Spaß gemacht, er war im wahrsten Sinne des Wortes ein Gewinn. Gerade im Umgang mit Licht, besonders mit dem zur Verfügung stehenden Licht, dem Availible Light habe ich sehr viel dazugelernt. Fotografie mit einem Model habe ich erst vor kurzem zum ersten Mal in Berlin (https://fotografie-und-achtsamkeit.jimdo.com/2019/09/27/hintergr%C3%BCnde/) erlebt, aber  hier in diesem Workshop habe ich auch in der Kommunkation mit dem Model noch einmal sehr dazugelernt. Ich habe auch zum ersten Mal mit einem Aktmodel gearbeitet, ich werde jetzt sicherlich nicht zum Aktfotografen, aber es war mal eine interessante Erfahrung.  Itah war super nett und hat es mir und sicherlich auch den anderen sehr leicht gemacht. im Gespräch haben wir sogar festgestellt, das wir denselben Hausarzt haben. So klein ist die Welt.

Im Anschluss fand dann noch das jährliche Fotopodcast-Hörertreffen statt. Bei Gegrilltem und guten Getränken gab es schöne und gute Gespräche. Auch eine gute Fotofreundin, die ich von der Burg kenne, kam noch dazu. Neufi und Michael überraschten uns auch noch mit Baströckchen und High-Heels. Um das zu verstehen muss man allerdings regelmäßig den Fotopodcast hören, was ich nur empfehlen kann. Spätabends oder besser gesagt frühmorgens endete dann dieser spannende und erfahrungsreiche Tag, für den ich mich beim Fotopodcastteam sehr bedanke, das Problem mit dem Kaffee bekommt ihr beim nächsten Mal auch noch in den Griff!

Der Fotopodcast (https://fotopodcast.de/) ist für mich der spannendste, informativste, vielseitigste und lustigste Podcast zur Fotografie. Es gibt in seit elf Jahren und ich verfolge ihn doch seit vielen Jahren regelmäßig. Ich kenne ihn von der Burg (s. u.). Michael und Thomas geben dort regelmäßig Workshops.

Mit der mehrfach genannten "Burg" (Burg Fürsteneck) sind die Fürstenecker Fototage (https://www.burg-fuersteneck.de/kursprogramm/fotografie_film/fuerstenecker_foto_tage/20-32701/) gemeint. Vier Tage nur Fotografie auf einer alten Burg (https://de.wikipedia.org/wiki/Burg_F%C3%BCrsteneck_(Eiterfeld)). Workshops, Ambiente und auch das Essen sind großartig. Sie finden immer von Christi Himmelfahrt bis zum folgenden Sonntag statt. Es gibt sie seit zehn Jahren und ich habe mich vor einigen Tagen zu meinen achten Fototagen angemeldet. Es ist wie in einer großen Familie, ich habe dort schon etliche gute Freundinnen und Freunde gefunden, mit denen ich auch in der Zeit zwischen den Fototagen Kontakt habe.