Ich habe in den letzten Tagen viele Bilder bearbeitet, die ich bei drei verschiedenen Gelegenheiten in den letzten Wochen fotografiert hatte. Da war einmal das Shooting beim Fotopodcast- Workshop, dann der Urlaub mit der ganzen Familie an der Ostsee und schließlich die Hamburger Tage mit meinen Fotofreunden (https://www.fotofreunde-fulda-rhoen.de/). Bei der näheren Betrachtung und Bearbeitung in Lightroom musste ich zu meinem Erschrecken leider zahlreiche fehlerhafte Bilder feststellen, die an mich natürlich die Frage stellten, woran das gelegen hat oder haben kann..
Beim Shooting im Workshop (https://fotografie-und-achtsamkeit.jimdo.com/2019/11/11/gewonnen/) fehlt so doch leider oft die Schärfe auf den Augen des Models. Ich habe dort recht viel mit meinem 56er mit
Offenblende 1,2 von Fujifilm fotografiert, mir aber nicht so bewusst gemacht, dass dann natürlich der Schärfebereich sehr klein ist. So sehr viel habe ich mit diesem tollen Objektiv noch nicht
fotografiert. Dieser Fehler ist sehr offenkundig, ich glaube ich habe ihn auch schon beherzigt. Vor allem werde ich das Objektiv jetzt häufiger einsetzen, es hat eine knackige Schärfe. Sie muss
nur richtig sitzen.
Beim unserem Ostseeurlaub (https://fotografie-und-achtsamkeit.jimdo.com/2019/10/10/wasser-auf-der-linse/) habe ich auch im Ferienhaus viele Familienschnappschüsse gemacht, das sind ja meist die spannendsten und
lustigsten Bilder. Allerdings war das Wetter meist eher schlecht und abends war es natürlich draußen eher dunkel. Folglich war es im Haus auch nicht besonders hell. Ich habe also
die ISO hochgeschraubt, weil ich wegen meines kleinsten Enkelkindes, das gerade sechs Wochen alt war, keinen Blitz verwenden wollte. Zusätzlich hatte ich meist mein Alltagszoom (18-135mm) mit
einer Anfangsblende von 3,5 - 5,6 drauf, was zusätzlich zu recht langen Verschlusszeiten führte. Ergebnis sind doch etliche deutlich rauschende und mehrfach auch noch unscharfe Bilder. Meine
Konsequenz heißt für die Zukunft indirekt blitzen und/oder lichtstärkere Objektive verwenden. Das 56 mit Offenblende 1,2 habe ich ja schon und jetzt neu habe ich mir das 36er 1,4 zugelegt.
Die ersten Tests mit dem 35er sind sehr vielversprechend. 35mm entsprechen ja in etwa dem früher zu analogen Zeiten sogenannten "Normalobjektiv" mit 50mm Brennweite. In meinen ersten Jahren mit
einer Spiegelreflexkamera vormehr als 40 Jahren hatte ich nur ein 50er-Objektiv, mit dem ich alles fotografiert habe. Objektivwechsel war mit dem M42-Gewinde auch eher umständlich und
natürlich fehlte es mir in meiner Studentenzeit auch am Geld.
Ein dritter Fehler, der mir sowohl an der Ostsee als auch in Hamburg (https://fotografie-und-achtsamkeit.jimdo.com/2019/11/03/elphi-umrundet/) mehrfach passiert ist: Ich hatte die Blende immer mal wieder viel zu weit geschlossen. Warum kann ich im
Nachhinein nicht sagen. Hat sie sich selbst verstellt, habe ich am Blendenring gedreht, oder habe ich vergessen sie zurückzustellen? Auf jeden Fall lässt sie sich bei meinem Alltagszoom, das ich
meistens draufhatte, leider recht leicht drehen. So sind dann draußen beispielsweise bei Blende 22 auch Bilder mit recht hoher ISO gemacht worden, was eigentlich völlig unsinnig war.
Das dann doch leider immer wieder zu sehende Rauschen bzw. die auch auftretende Beugungsunschärfe, hätte ich gut vermeiden können. Zur Erklärung: Ich arbeite meist mit Blendenvorwahl die
Zeit wird dann automatisch gesteuert. Zusätzlich habe ich auch die ISO-Automatik eingeschaltet und dabei die Zeit habe nach unten begrenzt. Im Zweifelsfall geht dann die ISO hoch. Hier muss
ich auf jeden Fall in Zukunft immer die Blenden-Zeit-ISO-Kombination deutlich im Blick haben. Automatik kann nicht alles!
Bei unserer tollen Hafenrundfahrt in Hamburg und auch bei den verschiedenen Fahrten mit der Fähre ist mir ein weiterer dummer Fehler unterlaufen. So ein Schiff schwankt natürlich, und das hat
Auswirkungen auf die Belichtungszeit. Eine Belichtungszeit, die an Land sicherlich ausgereicht hätte, hat hier leider mehrfach zu unscharfen Bildern geführt. Das wäre mit etwas
Nachdenken im Vorfeld sehr gut zu vermeiden gewesen.
Zusätzlich hatte sich auch in Hamburg vermutlich beim Rein und Raus der Kamera durch die Fototasche auch noch die Belichtungsmessung verstellt. Statt der gewohnten "Matrixmessung" war das Drehrad
auf die "Mittenzentrierte Messung" eingestellt. Ich habe mich zwar beim schnellen Kontrollieren der Bilder immer mal über ein zu helles oder zu dunkles Bild gewundert, aber leider nichts
nachkontrolliert. Ich war dort doch so oder zu sehr im Fotorausch. Bemerkt habe ich es leider erst bei einem zufälligen Blick auf dieses Drehrad.
Das hat mich in den letzten Tagen natürlich zuerst einmal gewaltig geärgert, ich bin ja kein fotografischer Anfänger. Das Fotografieren gelernt habe ich sogar mit einer russischen
Spiegelreflexkamera ohne jegliche Automatik. Händisches Einstellen war da überhaupt kein Problem. Der Ärger dauerte aber nicht lange, denn die Achtsamkeit hat mich aber gelehrt, nicht
zu urteilen. Und Ärgeren ist Urteilen. Ändern kann ich es sowieso nicht mehr. Aus den Fehlern lernen heißt jetzt die Devise - und natürlich mehr Achtsamkeit direkt beim Fotografieren. Ich war
aber auch bei diesen drei Gelegenheiten nicht alleine unterwegs, wie sonst meist beim Fotografieren. Beim Shooting war einfach die Zeit zum Fotografieren sehr eng begrenzt, an der Ostsee und in
Hamburg war ich mit anderen unterwegs und wollte natürlich dranbleiben. Achtsam sein unter Zeitdruck und auch beim Zusammensein in einer Gruppe sind jetzt doch erstrebenswerte Übungsziele.
Dennoch habe ich von allen drei Fotoevents auch eine Reihe guter Bilder mitgenommen, Bilder mit denen ich sehr zufrieden bin. Das freut mich natürlich. Soviel Ausschuss hatte ich aber schon
lange nicht mehr, das spart aber zumindest Platz auf der Festplatte. Das ist doch zumindest etwas Positives! Weniger ist mehr!
P.S.: Das heutige Bild hat leider ein leichtes Rauschen (Blende 18 (?)/hohe ISO) und auch eine gewisse Unschärfe, aber irgendwie ist da auch ein deutlicher baulicher Fehler aufgetreten. Es ist
sicherlich kein Top-Bild und passt so sehr gut zu diesem Beitrag.