Das sind weder utopische Modelmaße, noch ist es eine arithmetische Reihe, wobei hier eine evtl. Folgezahl für mich spannend
wäre. Vielleicht habt ihr es ja schon vermutet: Es sind Festbrennweiten von Fuji mit hoher Offenblende. In der angegebenen Reihenfolge habe ich sie mir im Laufe der vergangenen Jahre geleistet
und ausführlich gestestet.
Das 56er mit der Offenblende 1.2 ist ein tolles Porträtobjektiv mit toller Schärfe und einem sehr schönen Bokeh. Es ist aber von der Brennweite her kein Immerdrauf-Objektiv. Aber, da wo es passt,
macht es riesigen Spaß und bringt faszinierende Ergebnisse. Ich verwende es sehr gerne, für Porträts ist es weiterhin meinen Nummer 1.
Über das danach gekaufte 34er 1.4, das ich auch weiterhin gerne benutze und da sich auch sehr gut für die Porträtfotografie eignet, habe schon früher mal hier Blog
berichtet: https://fotografie-und-achtsamkeit.jimdofree.com/2019/12/02/normalobjektiv-mit-h%C3%BCfte/. Mit der auf Kleinbildformat umgerechneten Brennweite von 50 mm ist es ein zumindest früher so bezeichnetes
"Normalobjektiv".
Neu - aber gebraucht gekauft - besitze ich jetzt das 23er 1.4. Momentan ist es mein Immerdrauf-Objektiv, weil es mit der kleinbildanalogen Brennweite von 35mm für sehr viele Anwendungen
einsetzbar ist. Ich habe es in den letzten Wochen sowohl für Landschafts- als auch für Porträtfotografie verwendet und bin ebenfalls begeistert von die Schärfe sogar bei Offenblende. Zu
analogen Zeiten hatte ich auch mal eine kleine Minox (35 GL) mit genau dieser Brennweite, auch die hat mir Spaß gemacht. Aus dieser Erfahrung heraus, hat mir diese Festbrennweite für
meine Fuji-Kamera noch gefehlt.
Achtsames Vorgehen verlangen diese Objektive besonders beim Fotografieren mit Offenblende, der Fokuspunkt muss wegen der extrem geringen Tiefenschärfe sehr exakt gesetzt werden, sonst verliert
das Bild seine Wirkung. Aber auch das Zoomen mit den Füßen macht das Fotografieren wieder bewusster. Ich kann nicht einfach an Zoomring des Objektivs drehen, um den Bildinhalt festzulegen,
sondern ich muss mich bewegen, bis es im Sucher passend ist. Das verlangt mehr von mir, intensiviert aber auch gleichzeitig das fotografische Empfinden. Aktuell fotografiere ich sehr gerne mit
diesen Festbrennweiten, zumal sie auch in der Bildqualität doch die Zoomobjektive ausstechen. Die Bilder sind einfach noch einmal einen Tick schärfer und brillianter. Achtsamkeit und der
Spaßfaktor kommen hier mal zusammen.
Ich kann dir nur empfehlen, immer mal wieder mit Festbrennweiten zu arbeiten, sie machen einfach den Prozess des Fotografierens viel bewusster, und das hat viel mit Achtsamkeit zu
tun.
P.S.: Das heutige Bild ist im irgendwie mystischen Wald an der Steinwand in der Rhön entstanden. Es ist mit dem 23er und der Offenbrennweite 1.4 gemacht. Der Fokuspunkt liegt hier mal nicht im Vordergrund.