Mit dem heutigen Bild habe ich beim Fotowettbewerb "Blende" der Fuldaer Zeitung den 6. Platz belegt, was mich natürlich
schon freut. Gestern kamen wegen Corona die Urkunde und ein kleines Präsent per Post. Die sonst übliche Ausstellung der Gewinnerbilder mit Preisverleihung während der Vernissage musste ja
leider entfallen. Das Betrachten der anderen Bilder, die guten Gespräche mit anderen Fotografinnen und Fotografen - all das gab es natürlich nicht. Es war immer ein kleines Event in der Sparkasse
in Fulda, auch wenn man nicht bei den Siegern war. Und es war in diesem Jahr mal wieder wie schon mehrfach, die beiden anderen von mir eingereichten Bilder zum Thema "Streetart", denen ich
bessere Chancen zugetraut habe, kamen nicht zum Zug. Was mich aber besonders freut, drei Freunde aus unserem Fotostammtisch sind auch unter den Gewinnern. Auch da fehlen mir die Kontakte,
immerhin gab es vor rund einer Woche den ersten Onlinestammtisch, den ich aber leider verpasst habe, weil ich an diesem Abend den vorhergehenden Blogbeitrag geschrieben habe und die Erinnerung am
Smartphone so leider an mir vorbeiging. Ich war vermutlich "zu achtsam", zu konzentriert auf den Blogbeitrag.
Jetzt aber zurück zu meinem Gewinnerbild, das jetzt immerhin auch in den bundesweiten Blende Wettbewerb gelangt. Fotografiert habe ich es am Fuldaer Jugendtreff, dort gibt es legale Sprayerwände
und halt auch diese Mülltonne, aus der die leeren Spraydosen so herauslugten. Allerdings ist das, was dort am Jugendtreff zu sehen ist, nur ein kleiner Abklatsch dessen, was z. B. in Berlin
vielen Orten zu sehen, oder an weniger bekannten Stellen zu finden ist. Natürlich ist dort wie in vielen anderen Großstädten nicht alles legal, aber oft sehr gelungen, ja fast
meisterlich. Störend sind nur die vielen Schmierereien, die absolut nichts mit Kunst zu tun haben und die man leider auch in Fulda finden kann.
Wer diesen Blog regelmäßig liest, weiß dass ich oft in Berlin bin, weil meine Tochter mit Familie dort lebt. Gute Streetart in Berlin zu suchen und manchmal auf meinen Streifzügen
durch die Stadt einfach nebenbei zu entdecken, ist für mich sehr spannend. Auch das hat für mich mit Achtsamkeit zu tun: Voll konzentriert auf solche Form von Kunst durch die Großstadt zu
streunen und andere sicherlich auch interessante Motive zu "übersehen" ist ein gutes Training.
Aber auch das gab es coronabedingt im vergangenen Jahr nur für wenige Tage. Lediglich im Herbst bei geringen Infektionszahlen war ich für drei Tage in Berlin. Bewegt habe ich mich auch nur
im engen Umfeld der Wohnung meiner Tochter, das ich eigentlich von früheren Besuchen schon recht gut kenne. Den öffentlichen Nahverkehr habe ich da doch gescheut. Dennoch habe ich durch genaueres
Hinschauen, durch mehr Konzentration darauf, Streetart entdeckt, die ich vorher übersehen hatte oder vielleicht auch achtlos in der Nähe daran vorbeigegangen war. Vermutlich war ich fixiert auf
anderes wie z. B. in Supermarkt oder Drogeriemarkt einkaufen gehen oder hatte andere Fotomotive im Kopf.
Jetzt aber so ganz allein konnte ich mich dann aber sehr achtsam voll und ganz auf Streetart konzentrieren und war auch erfolgreich. Für mich war das auch wieder eine Bestätigung für das Wirken
der Achtsamkeit in den verschiedensten Lebensbereichen. Natürlich hoffe ich darauf bald mal wieder öfter mal Berlin reisen zu können, natürlich auch um mein Enkelkind und seine Eltern zu treffen,
aber auch um wieder auf Streetart-Touren gehen oder aber meiner geliebten Streetfotografie nachgehen zu können. Dafür eignet sich die Gr0ßstadt auch besser als hier die Rhön.
Momentan aber bleibe ich besonnen, vorsichtig und achtsam in der näheren Umgebung meines Hauses und entdecke die eigentlich bekannte Natur im Umfeld unseres kleinen Rhöndorfs immer wieder neu.
Wetter und Licht sind ja fast täglich anders, bei matschigem Boden ziehe ich dann befestigte Wege und Straßen vor und mache dabei eigentlich auch irgendwie "Streetart".