Der etwas sperrig klingende Titel dieses Blogbeitrags stammt ausnahmsweise mal nicht von mir, er war das Thema eines Workshops des "ersten digitalen Mini-Fürstenecker-Fototages", an dem ich gestern teilgenommen habe. Die beliebten und geliebten Fürstenecker Fototage (https://www.burg-fuersteneck.de/kursprogramm/fotografie_und_film/fuerstenecker_foto_tage/21-32701/) mussten ja leider in diesem Jahr wieder coronabedingt ausfallen, aber das kreative Team um Marion und Michael hat dankenswerterweise daraufhin das gestrige digitale Treffen veranstaltet.
Drei verschiedene Workshops gab es für die fünf Stunden der Veranstaltung zur Auswahl. Sie wurden von den bewährten Workshop-Leitenden (Gender lässt grüßen!) früherer Fototage Teona, Michael und
Thomas angeboten. Ich hatte "Kontraste in schwarz/weiß sehen, in Farbe" ausgewählt, da mich die Schwarzweiß-Fotografie schon lange fasziniert, auch schon zu analogen Zeiten.
Meine Kamera, die Fujifilm X-T4, bietet für die JPEGs zwar sehr gut geeignete Filmsimulationen, zusätzliche Rezepte für die Fujis gibt es auch noch. Im RAW-Bereich klicke ich mich fast immer
durch die hervorragenden Filter von Silver efex pro. Die Ergebnisse auf beiden Wegen sind eigentlich sehr gut, aber ...
Es sind eigentlich immer Farbbilder, die von der Software der Kamera oder über die Software aus der Nik Collection automatisch in Schwarzweiß umgewandelt werden. Irgendwie sind sie dann aber doch
eher ein Zufallsprodukt durch den Automatismus der jeweiligen Software.
Im gestrigen Workshop ging es jetzt darum, hinter den Farben schon ihre Wirkung in den Graustufen des Schwarzweißbildes zu antizipieren, zu wissen welche Grautöne z. B. aus den Farben Rot oder
Grün werden. Michael hat auch an Beispielen sehr gut verdeutlicht, dass ein Schwarzweißbild in der Regel immer einen Schwarzpunkt und einen Weißpunkt haben sollte, also im Bild immer tiefes
Schwarz und klares Weiß vorhanden sein soll. Ich wusste zwar schon, dass man dies im Histogramm gut erkennen kann, aber noch mal deutlich daraufhin gewiesen zu werden, war zumindest für mich
recht sinnvoll. Auch die Bedeutung und Wirkung eines guten Kontrastes wurde mir noch einmal bewusst. Silver efex pro hat das zwar immer gut für mich erledigt, zumal ich mir dort einige
Filter selbst gebastelt habe, aber ich wollte ja mehr. Ich wollte das alles beim Foto schon berücksichtigen.
Anwenden konnten wir das Gelernte dann auch sofort in einem 40minütigen kleinen individuellen Fotowalk in unserer näheren Umgebung. Ich habe mich spontan für zwei Szenarien entschieden: Für
eine Straßenbaustelle mit mehreren Schildern, Baufahrzeugen und Rohren, die zusammen verschiedenste Farben hergaben und für einen Blick über unser kleines Rhöndorf mit grünen Wiesen, roten
Dächern und einem etwas bedrohlich aussehenden blauen Himmel. Hierbei habe ich deutlich bemerkt, dass ich mal wieder mit
anderen Augen meine nähere Umgebung betrachtet habe, dass ich sie unter einem neuen Blickwinkel gesehen habe – wieder mal ein neues Training für meine Achtsamkeit.
Im nächsten Teil des Workshops übten wir die Umsetzung des farbigen RAWs in Lightroom auch über die Regler der dort angebotenen acht verschiedenen Farbkanäle. Davor hatte ich mich bisher immer
gedrückt. Einige weitere Bearbeitungstipps von Michael führten mich zu erstaunlichen Resultaten. Nebenbei: die "zweitbeste" Bildbearbeitungssoftware Capture One hat "nur" sechs Farbkanäle.
Aber auch sie wurde kurz demonstriert, allerdings wurde sie nur von "Willis Sohn" und seiner Tochter präferiert - das war jetzt eher etwas für Insider.
Im abschließenden Teil konnten jetzt alle im Workshop ein eigenes Bild vorstellen, das kurz besprochen wurde. Auch hier gab es noch einmal hilfreiche Tipps von Michael.
Nach einem Online-Treffen aller Teilnehmenden, bei dem Ergebnisse aus allen drei Workshops vorgestellt wurden, hatten wir anschließend noch Zeit uns in verschiedenen "Räumen" zu treffen und zu
quatschen. Viele kennen sich schon seit vielen Jahren, Freundschaften haben sich entwickelt, und das konnte so in digitalen "Torbaugesprächen" mal wieder etwas gepflegt werden. Auch die
gestern neu Hinzugekommenen wurden gleich in unsere "Burgfamilie" aufgenommen.
Danke noch einmal an Teona, Michael und Thomas und natürlich auch an unser "Burgfräulein" Marion. Es war ein gelungener Tag, und wer jetzt in diesem Beitrag einige Begriffe nicht verstanden
hat, sollte an den Fürstenecker Fototagen 2022 teilnehmen. Wir hoffen alle, dass sie stattfinden können und freuen uns riesig darauf.
P.S.: Für diejenigen von euch, die es interessiert: Meine Kamera ist noch zur Reparatur bei Fujifilm und wie versprochen habe ich umgehend eine X-T4 als sogar kostenlose Leihkamera von Fuji erhalten. Das ist ein toller Service!!!
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