Du kennst dieses Gefühl ja vielleicht auch. Daran schuld ist vor allem das im Dezember immer noch anhaltende Novemberwetter,
trist und trostlos. Fotografieren bleibt reizlos. Es wird den ganzen Tag über nicht richtig hell, der frühe Eintritt der Dunkelheit schon am späten Nachmittag verstärkt das Ganze noch. Ich
bin schon deswegen ein "Verfechter" der durchgängigen Sommerzeit, auch wenn es da sicherlich auch etliche Gegenargumente gibt. Als bekennende Eule käme mir die immerwährende Sommerzeit da
deutlich zugute.
Ich bin vorgestern nach genau fünf Monaten geboostert worden, worüber ich mich sehr freue. Als Naturwissenschaftler bin ich von der Impfung gerade mit den mRNA-Impfstoffen sehr überzeugt und
hoffe, dass sich doch noch mehr Ungeimpfte endlich zu diesem Schritt überwinden. Für mich hat das auch viel mit Solidarität und Achtsamkeit den Mitmenschen gegenüber zu tun. Wenn deutlich mehr
Erwachsene endlich dazu bereit wären, könnten wie uns auch die Impfung der Kinder sparen. Als Opa mache ich mir da auch so meine Gedanken. Auch diese ganze Covid19-Problematik trägt zu dem in der
Überschrift erwähnten Gefühl bei. Kurzfristige Nebenwirkungen nach den Impfungen hatte ich zwar jedes mal, auch dieses Mal habe ich heftige Kopf- und Gliederschmerzen, die sicherlich wie
bisher in den nächsten Tagen wieder nachlassen. Damit kann ich gut leben, der Schutz gegen Covid19 ist mir das wert.
Mir fehlt auch bei diesem miesen Wetter das Fotografieren, das verstärkt ebenfalls das Gefühl aus der Überschrift. Ich bin nun mal ein Draußenfotograf, aber auf keinen Fall nur ein
Schönwetterfotograf.Ich mag stimmungsvolle Wetteraufnahmen. Nur dieses triste, kalte und trübe derzeitige Nieselwetter reizt überhaupt nicht zum Fotografieren. Die Decke konnte ich immerhin ein
wenig dadurch hochhalten, dass ich viele meiner Bilder aus den vergangenen zwölf Monaten durchgeschaut und durchsortiert habe. Mit dem zeitlichen Abstand konnte ich auch sehr gut Bilder
aussortieren und löschen, u. a. Bilder, die ich vor ca. einem Jahr bei ähnlichen Wetter gemacht habe. Ich kann mich gut erinnern, dass es mir damals rein um den Akt des Fotografierens ging als
Ablenkung im damaligen Lockdown. Aber auch mit intensiver Bearbeitung ist aus diesen Bildern nicht viel rauszuholen. Ich habe das an einigen Bildern probiert. Zwar kann man inzwischen per
Software relativ leicht den Himmel austauschen, aber mein Ding ist das nicht, wie ich das auch schon in einem früheren Blockbeitrag (https://fotografie-und-achtsamkeit.jimdofree.com/2019/12/13/den-himmel-ersetzen/) klar ausgedrückt habe. Wer
aber Spaß daran hat, kann das gerne machen.
Einige Bilder konnte ich immerhin dadurch retten, dass ich sie in Schwarzweiß umgewandelt habe. Genutzt habe ich da einerseits Silver Efex pro aus der Nik Collection (https://nikcollection.dxo.com/de/), andererseits aber auch das Erlernte aus einem grandiosen
Workshop in Zingst (https://www.zingst.de/fotografie) vor einigen Jahren, das in einigen
Punkten auch durch den "ersten digitalen Mini-Fürstenecker-Fototag" (https://fotografie-und-achtsamkeit.jimdofree.com/2021/05/14/193-kontraste-in-schwarz-wei%C3%9F-sehen-in-farbe/) im
Sommer diesen Jahres noch einmal sehr gut aufgefrischt wurde. Seit Zingst habe ich ein Faible für die Schwarzweiß-Fotografie. Falls du dich noch nicht näher damit beschäftigt hast, kann ich
sie dir nur empfehlen. Ich habe durch die Anregung in Zingst auch gelernt, schon Schwarzweiß zu sehen, was jetzt auf keinen Fall negativ klingen sollte, sondern bedeutet, dass ich mir ein
Motiv auch in Schwarzweiß vorstellen und natürlich bei vorhandenen Bildern erkennen kann, ob sich eine Umwandlung lohnt. Das ist übrigens auch
wieder eine hervorragende Schulung der Achtsamkeit, weil ich dabei voll konzentriert bei dem jeweiligen Motiv, dem jeweiligen Bild bin. Ich könnte zwar auch das Display meiner Fuji auf
Schwarzweiß einstellen, aber arbeite lieber mit meiner Vorstellung.
Die Decke über dem Kopf bzgl. der Fotografie kann ich auch immer mal wieder dadurch oben halten oder wieder nach oben drücken, dass ich das ein oder andere Bild noch einmal neu bearbeite. Ich bin
dann immer wieder überrascht, wie anders das Resultat dann sein kann, aber nicht unbedingt muss. Des Öfteren konnte ich noch deutlich mehr aus dem Bild herausholen, ohne es aber zu
verfälschen. Auch das ist eine Art von Achtsamkeitstraining. Gegen die "fallende Decke" kann ich dir ein solches Neubearbeiten sehr empfehlen. Es lässt dich auch wieder in die hoffentlich
angenehme Entstehung des Bildes hineinversetzen und dadurch aufmuntern. Ich arbeite dabei nur mit Lightroom als Entwicklungssoftware, das mitabonnierte Photoshop ist für mich bisher ein Buch mit
sieben Siegeln, und das wird es wohl auch bleiben. Die Einarbeitung reizt mich überhaupt nicht. Anwendung darüber hinaus finden dann lediglich das bereits erwähnte Silver Efex und das Color Efex,
beide aus der Nik Collection, die es übrigens immer mal wieder zum Schnäppchenpreis gibt.