Beeinflussen kannst du wirklich nur die Gegenwart. Die Vergangenheit ist gelaufen, die Zukunft kommt erst noch. Eine
Erkenntnis, die in der Achtsamkeit vertieft und verinnerlicht werden kann. Das Jetzt zählt. Der gegenwärtige Moment ist entscheidend. Jetzt kannst du etwas tun, etwas entscheiden. Jetzt kannst
aktiv sein. Daher lohnt es sich "achtsam" zu sein, auch wenn dieser Begriff sehr abgedroschen klingt. Mir ist mein langjähriges Achtsamkeitstraining immer wieder eine gute Hilfe. Dafür bin ich
sehr dankbar. Aber, du musst - wenn du sie erlernen - dranbleiben, und du darfst dir nicht zuviel davon versprechen.
Die Vergangenheit schön zu reden, zu beschönigen versuchen zwar immer wieder Menschen, aktuell auch etliche Kirchenfürsten. Politikerinnen und Politiker können das auch sehr gut. Aber die
Realität holt sie alle dann doch wieder ein. Schon gedanklich immer wieder in der Zukunft zu sein, ist auch nicht erstrebenswert. Das kann gewaltige Zukunftsängste auslösen, das kann bis zu
Panikattacken führen, das kann uns richtig krank machen. Ich habe das selbst an mir bzw. in mir erlebt, und das waren keine tollen Erfahrungen. Das Achtsamkeitstraining hilft mir heute recht gut
dagegen, weil es mich konkret in der Gegenwart leben lässt.
Gerade in der jetzigen krisenbehafteten Zeit kann dieses konkrete intensive Leben in der Gegenwart, das präsent sein, große Bedeutung für uns haben. Wenn du es probieren willst kann ich dir nur
das MBSR-Training empfehlen. Dieses Training, das schon seit Jahrzehnten erprobt und wissenschaftlich untersucht ist, wird in vielen Kliniken angeboten. Es gibt leider viel Mist in diesem
Bereich, es gibt auch Menschen und "Institutionen", die darin eine Möglichkeit sehen, richtig Geld damit zu machen. Wenn man näher hinschaut, wird das Ganze dort sehr verwässert unter einem
gewissen esoterischen Touch angeboten. Die MBSR-Kurse haben zwar auch ihren Preis, sie sind aber ihr Geld wert. Die Kosten werden auch zumindest teilweise von vielen Krankenkassen
übernommen. Ich bekomme übrigens keinerlei Provision für diese Empfehlung.
Ich kann auch nur empfehlen, diesen Kurs in einer Gruppe mitzumachen, eine App oder ein Buch können diese Erfahrungen und auch den Austausch so nicht vermitteln. Die Gruppe ist auch Kraft und
Motivation für das Durchhalten des 8-Wochenkurses, in dem du die Achtsamkeit erlernen und erfahren kannst. Bei diesem Kurs trifft man sich einmal pro Woche, dort bekommt man dann
Übungs-Aufgaben für jeden Tag der Woche, die man aber auch durchführen sollte.
Aber auch die Fotografie lebt in der Gegenwart. Jedes Bild wird in der Gegenwart gemacht. In der Gegenwart wird über Motiv, Perspektive und Bildaufbau entschieden. Natürlich kann ich mir im
Vorfeld Gedanken dazu machen, Ideen sammeln und auch schon einiges vorplanen. Die Realität sieht dann meist ganz anders aus und in ihr - in der Gegenwart - muss ich entscheiden, wann ich auslöse.
Heute in der digitalen Fotografie kann ich natürlich lange Serien machen, aber das ideale Bild ist dennoch in einem ganz bestimmten Moment entstanden. In der analogen Fotografie, die ich doch
viele Jahrzehnte betrieben habe, ist das ideale Bild schon im wahrsten Sinne wertvoller, jedes Bild kostet(e) einfach Geld. Ich habe oft lange den Moment gesucht, in dem alles gepasst und ich
auslösen konnte. Auch heute fotografiere ich hin und wieder mal analog. Für mich ist das eine gute Übung auch in Richtung der Achtsamkeit. Und die Achtsamkeit ist für mich auch eine gute Übung
dafür, im richtigen Moment auszulösen, weil ich konkreter die Gegenwart lebe und erlebe.
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Oli (Freitag, 19 August 2022 18:42)
Ich habe mal einen dieser App-Kurse gemacht.
Auch mache ich gerade eine Ernährungsberatung via App.
Alles Kappes!
Es fehlt die Gruppendynamik. Der Austausch. Die gegenseitige Motivation.