- oder zwei grundverschiedene Stadtführungen und mein Fotografierverhalten.
Am vergangenen Samstag war ich mit Freunden nach langer Zeit mal wieder in Frankfurt. Beruflich hatte ich oft dort gearbeitet, vom Schreibtisch aus hatte ich auch einen guten Blick auf den Messeturm, das für mich schönste Gebäude in der spannenden Skyline.
Die neue Altstadt hatte ich noch nicht gesehen, konnte mich aber gut an die Betonklötze, die dort vorher standen, erinnern. Ich war daher sehr gespannt auf die geplante Stadtführung zum Thema Römer/Neue Altstadt. Unsere Führerin plagte zumindest mich aber zuerst einmal mit der Geschichte der Stadt Frankfurt. Im Kaisersaal des Römers hatte sie sich dann so in die Kaiser verliebt, dass sie fast jeden einzeln vorstellte. Immerhin war es dann in der neuen Altstadt interessanter. Das von vielen auch als "Disneyland" bezeichnete Stadtgebiet ist doch immerhin in traditioneller Handwerkskunst entstanden, es sind keine Betongebäude mit vorgehängter historierender Fassade. Mich hat es beeindruckt, ich habe auch fleißig in den engen Gassen fotografiert. Leider sprach unsere Stadtführerin in dem Trubel der vielen Touristen sehr leise.
Irgendwann habe ich mich dann noch mehr aufs Fotografieren verlegt und dabei viele interessante Einzelheiten an den Gebäuden entdeckt. Der Blick durch die Kamera lenkt da doch deutlich meine Augen.
Nach der Mittagspause und einer kurzen Schifffahrt auf dem Main gings dann auf dem Eisernen Steg über den Main nach Sachsenhausen. Dort erwartete uns Joachim Georg ( https://snacks-and-stories.de/author/jorge/) zu einer weiteren Stadtführung unter dem Motto "Stories und Snacks". Mit spannenden, lustigen, aber auch ernsten Stories führte er uns Sachsenhausen. Schöne alte Gebäude, viele kleine Geschäfte, Restaurants und Cafés, enge Gassen, breite Straßen, Parks und Plätze, wobei es unterwgs auch einige Snacks gab, machten uns mit dem anderen Frankfurt bekannt. Den Trubel hatten wir schon am Eisernen Steg hinter uns gelassen. Das touristisch überlaufene Apfelweineldorado blieb zum Glück bei dieser Führung außen vor.
Wir probierten das Stöffche dafür open air in einem kleinen Park. Joachim Georg hatte zwei Flaschen einer edleren Sorte gut gekühlt bis hierher mitgeschleppt. Für den Preis, den er uns dafür nannte, würde ich zwar lieber einen guten Rotwein kaufen, aber auch mir als Enkel eines Winzers hat dieses Stöffche geschmeckt. Etwas Antialkoholisches hatte er auch dabei, eine Apfelschorle aus unserer schönen Rhön. Dann zauberte er auch noch einen Birnenwein aus seinem Rucksack, ein leichtes Sommergetränk mit interessantem Geschmack.
Die Zeit bei dieser Führung verging wie im Flug, fotografiert habe ich dabei kaum, was nicht am Mangel an Motiven lag. Joachim Georg hatte soviel zu erzählen, ich hätte ihm noch stundenlang zuhören können.
Am der letzten Station, einem kleinen italienischen Bistro blieben wir noch lange sitzen und stillten unseren Durst an diesem heißen Tag in der Großstadt. Vom nahegelegenen Südbahnhof aus gings dann wieder zurück nach Fulda.
Es war ein schöner, entspannter Tag mit guten Freunden, den ich nach einer längeren Krankheitsphase sehr genossen habe. Die heftigen Kopfschmerzattacken der letzten beiden Wochen hatten meine Achtsamkeit doch sehr schrumpfen lassen. An diesem Tag konnte ich sie endlich wieder spüren. Leider hatte ich inzwischen schon wieder einen Rückfall, ich versuche ihm aber jetzt mit mehr Achtsamkeit zu begegnen. Sie hat mir doch schon so oft geholfen.