Seit einigen Wochen hängen in unserem Windfang vier Bilderrahmen. Sie stammen aus meinem Büro, in dem ich in den letzten 10
Jahren vor meinem Ruhestand gearbeitet habe. Aufgehängt hatte ich sie dort zu Beginn meiner Tätigkeit. Die Bilder in DIN A4-Größe von einem Griechenlandurlaub habe ich nie ausgetauscht, dafür
fehlte mir einfach die Zeit. Immerhin habe ich sie bei meinem Abschied wieder mitgenommen.
Jetzt lagen sie einige Jahre bei mir zuhause nutzlos herum, bis mir die Idee kam, sie im Windfang aufzuhängen und natürlich immer mal wieder neu zu bestücken. An Bildern mangelt es ja bei mir
nicht. Und das ist auch eine neue Chance, sie nicht auf der Festplatte vergammeln zu lassen. Bilder wollen gesehen werden. An der Wand ist das deutlich intensiver als auf dem Bildschirm. Die
Ausdrucke in der Hand zu halten und zu betrachten ist alleine schon immer wieder ein Erlebnis.
Die Bilder sollen dann mich, meine Familie und alle anderen, die das Haus betreten, begrüßen. Erste Tests haben gezeigt, dass an dieser Stelle eher plakative Bilder wirken - Bilder, die schnell
erfasst werden können. Kleinteilige Fotos mit vielen Einzelheiten gehen an dieser Stelle verloren. Alleine diese Tests haben mir schon viel Spaß gemacht.
Jetzt, nachdem ich weiß, welche Bilder sich eignen, kann die konkrete Suche losgehen, und das hat sie auch schon getan. Drei Bilder sind schon ausgewählt und gedruckt. Das vierte suche ich
noch.
Unentschieden bin ich noch, ob ich sie hinter oder ohne Glas rahmen soll. Ohne Glas hätte zwei Vorteile, ich müsste die Glasscheiben nicht putzen und die Bilder wären direkter spürbar. Mit Glas
wären sie natürlich besser geschützt. Da ich sie selbst drucken kann und sie für Kinderhände zu hoch hängen, tendiere ich zum Aufhängen ohne Glas. Unsere Bilder in der derzeitigen Ausstellung der
Fotofreunde Fulda/Rhön im Rathaus Künzell bei Fulda (https://www.kuenzell-aktuell.de/einzelansicht/news/2022/september/vielfalt-fotoausstellung-im-kuenzeller-rathaus-eroeffnet-1.html)
werden auch ohne Glas gezeigt. Das wirkt und vor allen Dingen entfällt jegliche störende Spiegelung.
Jetzt geht's auf die Suche nach dem vierten Bild, dann wird es auch noch gedruckt und aufgehängt. Ich bin gespannt. Dir kann ich nur raten, deine Bilder ebenfalls an die Wand zu bringen. Falls du
nicht selbst drucken kannst, gibt es genügend Anbieter, die das für dich zu moderaten Preisen übernehmen. Deine Bilder gewinnen für dich deutlich an Wert, wenn du sie ausgedruckt in der Hand
hältst und direkt betrachten kannst. Du schenkst deinen Bildern wesentlich mehr Aufmerksamkeit, das habe ich zumindest so erfahren, und das hat für mich auch sehr viel mit Achtsamkeit zu tun
hat. Ich verbringe bei der Sichtung und Auswahl - und natürlich auch beim Drucken incl. der Fehlersuche - sehr viel Zeit, sehr viele Momente mit ihnen.
P.S.: Das heutige Bild ist eines der ausgewählten, es ist auch Teil der o. a. Ausstellung im Künzeller Rathaus und trägt den Titel "Hinterm Deich". Entstanden ist es in einem Urlaub an der Nordsee. Es ist natürlich eine experimentelle Arbeit, zu der auch schon die Frage kam, ob der Autofokus meiner Kamera versagt habe. Mir gefällts, und das ist das Wichtigste. Mehr zu diesen Experimenten findest du übrigens in mehreren früheren Blogbeiträgen, z. B. hier: https://fotografie-und-achtsamkeit.jimdofree.com/2021/01/20/182-homeschooling-und-icm.
