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(239) Phototopia - Ein Erlebnis

Sechs Stunden Zugfahrt für acht Stunden Messe  - Lohnt sich das? Für die Photopia in Hamburg  hat es sich eindeutig gelohnt. Die Photopia (https://www.photopia-hamburg.com/) , die jetzt zum zweiten Mal stattfindet, ist aber auch keine Messe im herkömmlichen Stil, sie ist irgendwie ein Erlebnis, ein Event - und sie ist alles, nur nicht der Nachfolger der Photokina. Sie ist ganz anders!


Allein die Gestaltung der zwei Messehallen mit ca. 350 Schiffscontainern - passend zur Hafenstadt Hamburg - die z. T. zu Türmen aufeinander gestapelt, irgendwie kreuz und quer, scheinbar wahllos in den beiden Messehallen stehen, führt weg von den eintönigen langen Gängen einer herkömmlichen Messe. Sie bilden einen Kulisse, in der Winkel, Ecken, Plätze und Schluchten entstehen - in, zwischen und auf denen die Messestände und zahlreiche Galerien verschiedenster Art ihren Platz finden und zumindest z. T. regelrecht entdeckt werden wollen. Zusätzlich wird in den beiden Hallen mit farbigen Spots auch sehr fotogen dem Licht gespielt. Bei jedem Rundgang entdeckt man Neues, und das macht die Photopia so spannend. Dazwischen findet man aber auch ungewöhnlich viele Ruheplätze mit Himmelsliegen, bequemen Sesseln, Sofas, Stühlen, Bänken und sogar einer langen Rutsche - und das auch noch z. T. auf echtem Rasen. Auch Auftritte von Straßenmusiker mit chilliger Musik gibt es immer wieder.

Natürlich sind die großen und bekannten Namen wie Canon, Nikon, Sony, Leica, Panasonic und Fujifilm vertreten. Dazwischen entdeckt man aber viele kleine Perlen, die irgendwie auch mit Fotografie zu tun haben, aber zum Glück nicht die vielen Ramschhändler, wie sie zuletzt auf der Photokina zu finden waren.

Darüber hinaus gibt es zahlreiche Bühnenprogramme auf zwei großen Bühnen, aber auch viele kleine Bühnen an verschiedenen Ständen mit kleinerem und zumindest für mich sogar noch spannenderen Vorträgen und Shootings.

Ich habe mich weitgehend treiben lassen ohne große Vorplanung, wie ich es sonst bei anderen Messen mache, und das war gut so. Es hatte direkt etwas von Forscher - und Entdeckergeist. Die Zeit verging wie im Flug, ich habe dabei auch immer wieder Leute getroffen, die ich bisher nur aus dem Netz kannte und auch einige richtig gute Gespräche geführt. Darüber hinaus konnte ich auch etliche Fotografinnen und Fotografen neu kennenlernen und auch mit Leserinnen und Lesern meines Blogs sprechen. Es ist einfach schön, sich einmal so konkret und direkt zu begegnen.

Viel Zeit habe ich am Stand meines Lieblingspodcasts zur Fotografie, dem Fotopodcast (https://fotopodcast.de/)
 , verbracht. Die vier Mitglieder Ulrike, Michael, Neufi und Thomas kenne ich schon lange, der Fotopodcast hat in diesem Jahr eine tragende Rolle in der Berichterstattung über die Photopia. In einen gläsernen, sehr professionell ausgestatteten Studio werden täglich informative Überblicksberichte aufgenommen, aber auch zahlreiche spannende Interviews mit Ausstellerinnen und  Ausstellern geführt. Die vier machen das mit großem Engagement und hoher Professionalität. An ihrem Stand, den sie neben dem Studio auch noch betreiben, fand dann heute auch noch ein Hörertreffen statt. Bei Kaffee und selbstgebackenen Keksen und ggf. einem Bier gab es schöne Gespräche mit den vier Fotopodcastenden und auch mit anderen Hörerinnen und Hörern.


Wie schon oben gesagt, verging die Zeit wie im Flug. Nach einem kurzen und leider regnerischen Spaziergang durch "Planten und Blomen" (https://www.hamburg-tourism.de/sehen-erleben/gruenes-hamburg/parks-gruenanlagen/planten-un-blomen/) zum Bahnhof Dammtor, sitze ich jetzt im Zug nach Fulda und höre mir neue Beiträge des Fotopodcasts vom heutigen Tag an. Eine Stunde Fahrtzeit habe ich noch bis Fulda, und eines weiß ich genau: Wenn es im nächsten Jahr wieder heißt Photopia in Hamburg  überlege ich nicht mehr so lange, ob sich der Weg lohnt.

So nebenbei habe ich heute auch für eine Messe ungewöhnlich viel fotografiert, die Gestaltung der Photopia bietet spannende Motive, weil sie halt gerade keine Masse im herkömmlichen Stil ist. So gibt es z. B. im Freigelände Basketballspiele oder am Stand von Fujifilm  einen Skateborder und einen Balljongleur. Hier kann man hervorragend die Geschwindigkeit und Treffsicherheit seiner eigenen oder einer Wunschkamera testen. Besonders der Jongleur hat mir viel Spaß gemacht und zu einigen tollen Bildern verholfen. Bei Canon gibt es z. B. eine verkehrte Welt - eine  U-Bahnstation, die auf dem Kopf steht - und einen ganzen Container voller Makromotive in Anlehnung an einen türkischen Markt. Auch hier habe ich fleißig fotografiert. Es gibt natürlich eine Drohnenflugzone, aber auch einen toll gestalteten Bereich zur analogen Fotografie.  Ich könnte hier noch so vieles anführen, vermutlich habe ich noch nicht alles entdeckt. Vielleicht habe ich jetzt auch dein Interesse geweckt, und du kommst im nächsten Jahr nach Hamburg, wenn es wieder heißt Photopia. Ich bin begeistert, mich wirst du sicherlich dort antreffen.