Nach dem tristen und kalten September hat vermutlich niemand mehr mit einem solchen Oktober gerechnet, wie wir ihn in den
vergangenen Wochen erlebt haben. Leuchtendes Herbstlaub, strahlend blauer Himmel und angenehme Temperaturen verlockten mich zu zu zahlreichen Wanderungen rund um meinen Wohnort Hofbieber und auch
zu Abstechern zu meinem Lieblingsberg, der Milseburg (die auch zu Hofbieber gehört), oder zur in jeder Jahreszeit interessanten Steinwand (von der auch das heutige Bild stammt).
Die von Tag zu Tag intensivere Verfärbung der Blätter von Grün hin zu Gelb- und Rottönen in den verschiedensten Farbabstufungen konnte ich in diesem Jahr so gut wie selten zuvor beobachten. Schon
der Blick aus dem Fenster zum nahegelegenen Wald bezauberte mich Tag für Tag. Dieses Wunder der Natur zu wahrzunehmen - auch wenn die für die Jahreszeit recht hohen Temperaturen mich immer
wieder auf die Gefahr des Klimawandels aufmerksam machten - habe ich als großes Geschenk empfunden. Ich glaube, dass ich mit diesem Empfinden auch nicht alleine bin.
Immer wieder bin ich mit der Kamera losgezogen und habe mit großem Staunen diese herrlichen Farben festgehalten, die die Natur uns in diesem Herbst in wunderschöner Weise zeigt. Ich habe Bild für
Bild fotografiert, mit jedem Schritt änderte sich die Perspektive. Die bunten Blätter leuchteten so intensiv im Gegenlicht, aber auch in der farbfreudigen Reflexion des sie bescheinenden
Sonnenlichts. Im Wald wechselten Licht und Schatten immer wieder ab und erzeugten ständig neue Motive. In tiefer Achtsamkeit konnte ich diese bunten Herbstfarben genießen. Das Herbstlaub strahlte
ein tiefe Ruhe aus, das positive Emotionen in mir auslöste. Wie schön war es auch immer wieder für eine Weile auf einer Bank oder einem Stein zu sitzen und die Blicke schweifen zu lassen.
Viele Bilder habe ich von diesen Wanderungen mitgebracht, die jetzt zum größten Teil noch auf die Bearbeitung in Lightroom warten, wobei das ich lieber als „Entwicklung“ in Anlehnung an die analoge Fotografie
bezeichne. Seit ich vor Jahren die Vorteile des RAWs gegenüber dem JPEG kennengelernt habe, arbeite ich auch meist
mit den RAWs, obwohl Fuji spannende JPEG-Filmsimulationen hat. Diese Filmsimulationen und damit die JPEGs nutze ich aber sehr gerne bei Familienaufnahmen etc. Dort sind sie hervorragend jund
sparen mir viel Zeit am PC. Bei Landschaftsaufnahmen oder Reisebildern kann ich aber mit den RAWs doch noch
einiges aus dem Bild herausholen, was mir das JPEG nicht liefern kann, so kann ich z. B. aus den Schatten noch einiges herausholen. Aber auch hier übertreibe ich nichts, dazu ist mir meine Zeit auch zu wertvoll. Ich will auch Bilder nicht verfälschen. Lieber versuche ich schon beim
Fotografieren sehr konzentriert zu sein, das trainiert meine Achtsamkeit und spart mir Bearbeitungszeit.
Jetzt kommt zwar der trübe und dunkle November, aber einerseits sind die Herbstfarben in mir gespeichert und andererseits kann man auch bei Nebelwetter oder Regen spannende Bilder machen.
Immerhin hat der heutige 1. November, der in einigen Bundesländern ein Feiertag ist, im feiertagsarmen Hessen allerdings
nicht, uns mit Sonne verwöhnt. So konnte ich bei angenehmen 15°C noch einmal den Rasen mähen und damit gleichzeitig das auf ihm liegende bunte Laub unserer Obstbäume aufsammeln.