Nach einer schon verregneten Anreise zum großen Familientreffen durften wir amDonnerstagabend einen faszinierender (Doppel-)Regenbogen und eine expressiven Wolkenhimmel über dem Bodensee erleben und bestaunen. In der Nacht begann dann aber der Dauerregen, der bis zum Samstagvormittag durchhielt. Beim Spaziergang am Freitagmorgen ins Nachbardorf sind wir trotz Schirmen ordentlich nass geworden. Aufgrund des starken Regens war aber dort auch alles geschlossen, eine Einkehr zum Aufwärmen und Stärken war unmöglich. Triefnass war auch meine Kamera, die ich nach der Rückkehr mit einem Handtuch erst einmal trockenlegen musste. Das war ein Bewährungstest für meine Fuji mit dem XF16-55mm 2.8, den sowohl Kamera als auch Objektiv blendend bestanden haben. Regenbilder mussten nun mal auch sein, diesen Dauerregen wollte ich festhalten. Ob die Bilder etwas geworden sind, kann ich erst zuhause am große Bildschirm beurteilen.
Am Samstagmorgen gings in einer kleinen Regenpause ins nahegelegene Radolfzell, bei leichtem Nieselregen bestaunten wir dort den überraschend vielfältigen Markt rund um das Münster. Etwas Regenschutz bot uns dann das sehenswerte Innere des Münsters. Am See faszinierten nicht nur mich die vielen alten und knorrigen Platanen, Fernsicht gab es dagegen wetterbedingt kaum. Durch den vielen Regen war der Wasserstand des Bodensees recht hoch, einige Uferbäume standen schon unter Wasser. Auf dem Rückweg zum Auto und der Rückfahrt setzte dann der schon angekündigte Dauerregen wieder ein. Drei unsrer Kinder bzw. Enkelkinder hielt das Wetter aber nicht ab, täglich im See zu schwimmen. Mich fror es schon alleine vom Zuschauen.
Das Außengelände unserer Unterkunft mit großer Wiese, Grill und Feuerplatz, den Badesteg am See etc. konnten wir im Gegensatz zu früherer Treffen dieses Mal überhaupt nicht nutzen. Das Wetter machte uns leider einen dicken Strich durch die Rechnung. Bei mir war Achtsamkeit gefragt, ich bin auch mit fotografischen angereist, die durch das Wetter nicht umsetzbar waren. Aber es zählt immer das, was gerade ist - der berühmte gegenwärtige Moment. Bei einem lange geplanten, dann aber verregneten Kurzurlaub fällt dieses Denken schon schwer. Achtsamkeit bzw. Achtsamkeitstraining machen nicht unbedingt alles leichter, aber sie können zu einer festen inneren Einstellung, zu einer Besinnung auf das Jetzt werden und so helfen mit der Realität besser zurechtzukommen. Das Ziel ist jeden Moment wirklich zu leben, ihn so anzunehmen wie er ist, auch wenn das nicht immer so einfach ist. Hier habe ich auch deutlich bemerkt, dass ich die Achtsamkeit wieder stärker trainieren sollte, um mit Unvorhergesehenem noch besser zurechtzukommen.
Das Hauptmotiv dieser Tage am Bodensee war das Treffen im großen Familienkreis über mehrere Generationen hinweg, von den Großeltern bis zu den Enkelkindern, von Tanten und Onkels bis zu den Nichten und Neffen und deren Kindern. Es war ein schönes Wiedersehen z. T. nach vielen Jahr. Gemeinsames Kochen, gemeinsames Essen, lange Abende mit vielen guten Gesprächen und auch etlichen Spielrunden (und "zwangsweise" kurze Nächte) trugen auch viel zum Gelingen dieses Treffens bei. Das war das Wichtigste.
Einige "verregnete Bilder" nehme ich immerhin mit nach Hause, und den faszinierenden Regenbogen haben wir immerhin auch erlebt, wie gut ich ihn festhalten konnte, werden die Bilder zeigen. Das konkrete Erlebnis war aber sicherlich wesentlich intensiver und einprägsamer als die Fotos.
Die Rückfahrt am Sonntag aus dem Süden ins heimatliche Osthessen war wiederngeprägt von sehr viel Regen, teilweise auch heftigem Starkregen, was die Fahrt recht anstrengend machte und auch deutlich verlängerte. Betroffen gemacht haben mich dabei aber die vielen Hochwasser- und Katastrophenmeldungen aus dem Süden, vor allem aus Bayern, die ich schon unterwegs im Radio hörte. Das machte und macht mich sehr sehr nachdenklich. Was tun wir Menschen dieser uns anvertrauten Erde noch alles an? Wann wachen wir endlich auf und handeln?
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Andrea Tex (Mittwoch, 05 Juni 2024 19:05)
Guter Blog. Und ja Familientreffen sind immer nach längerer Zeit schön..�
Wegen der zur Zeit gerade hier im Süden ( wir machen Urlaub in GAP für 3 Wochen..�) oft regnerischen Tage machen uns Hobbyfotografen das Leben schwer. Es war ja Starkregen und die Lust lag am Boden. Fotografieren ging einfach nicht. Zumahl wir noch einen 4 Meiner haben, der ja raus muss....�
Jetzt seit 2 Tagen mal Sonne und das Fotografenherz erwacht.
Das Hochwasser bzw. auch Klimawandel genannt stimmt uns auch sehr nachdenklich, wie es wohl in naher Zukunft weitergehen wird.
(Flut 2021 Ahrtal und Eifel nicht zu vergessen....)
Ich hoffe du hattest trotzdem ein schöne Zeit am Bodensee, den wir wieder im September besuchen, hoffentlich bei besserem Wetter.
Viele Grüsse aus Garmisch-Partenkirchen