Großelternpflichten haben uns mal wieder nach Berlin geholt. Unser Schwiegersohn war beruflich im Ausland, die Kita hatte streikbedingt für eine ganze Woche geschlossen, und wir wollten unsere Tochter bei der ganztägigen Bespaßung der beiden Enkelkinder unterstützen.
Während ich sonst bei unseren Berlinaufenthalten oft mit meiner Kamera alleine loszog, um Berlin zu erkunden, haben wir dieses Mal fast alles gemeinsam mit unserer Tochter und den beiden Enkelkindern unternommen. Wir waren mehrfach im nahegelegenen Volkspark Friedrichshain mit seinen vielen Spielplätzen, haben am Teich die Enten, Schwäne und den Reiher beobachtet und auch meinen Lieblingsbrunnen, den Märchenbrunnen besucht.
Die 5jährige Lea schwärmte uns mehrfach von einem Museum vor, das sie vor kurzem mit ihren Eltern besucht hatte. Sie erzählte viele Einzelheiten und wollte unbedingt mit uns noch einmal dorthin gehen und uns alles zeigen. Wir waren natürlich sehr gespannt, und es stellte sich heraus, dass es sich um ein Panorama von Assisi zur antiken Stadt Pergamon handelte (https://www.asisi.de/panorama/pergamon ). Dieses beeindruckende und faszinierende Panorama mit Licht und Soundeffekten entsprach sehr genau Leas Beschreibung.
An einem Tag habe ich mir dann doch für eine Fototour eine kleine Familienauszeit genommen, es ging ins Zentrum von Friedrichshain. Vom monumentalen Frankfurter Tor war mein erstes Ziel das legendäre "Kino Intimes" mit seiner immer wieder interessanten Streeart/Graffitiwand. Dann ging's zum "Boxi", dem zentralen und beim schönen Spätherbstwetter recht belebten Boxhagener Platz. Immer wieder fotogen finde ich die alternativen Läden, Kneipen und Cafés rund um den Platz und in den Seitenstraßen. Vor dem nächsten und letzten Schwerpunkt dieses Trips habe ich mich natürlich in einem dieser Cafés gestärkt.
Den Abschluss bildete dann das ehemalige RAW-Gelände. RAW hat hier nichts mit Fotografie zu tun, sondern für ReichsbahnAusbesserungsWerk. Hier bin ich schon seit vielen Jahren mindestens einmal im Jahr. Tagsüber kann man sich hier gut aufhalten, abends und nachts würde ich mir das gut überlegen, da ist hier in den alternativen Clubs die Hölle, Menschenmassen strömen vom S- und U-Bahnhof Warschauer Straße hierher. Ich konnte das vor einigen Jahren von der anderen Straßenseite aus beobachten. Tagsüber faszinieren mich aber die vielen Graffitis. Auch die stetigen Veränderungen sind immer wieder interessant.
Am letzten Tag unseres Berlinaufenthalts war unser Schwiegersohn auch wieder da, und wir besuchten mal wieder den Tierpark - nicht zu verwechseln mit dem Zoo. Dieser Tierpark ist während der Teilung Berlins im Osten entstanden, während der Zoo im Westteil lag. Hier im Osten ist ein riesiger Park entstanden, den man in einem Tag nicht schaffen kann. Die Tiergehege sind hier recht großzügig angelegt, die Tiere haben gute Rückzugsmöglichkeiten. Das recht neue Gehege für die Zebras ist z. B. sehr an ihrem natürlichen Lebensraum orientiert, den Giraffen kann man auf Augenhöhe begegnen, was ich noch nie erlebt habe. Ein vollkommen neues und großzügiges Elefantenhaus ist zurzeit im Bau.
Ich habe in dieser Woche sehr viel erlebt und die Zeit mit den Enkelkindern genossen, auch wenn das - wie Kinder halt so sind - nicht immer einfach war. Bezogen auf die Achtsamkeit konnte ich bei den beiden oft den Anfängergeist beobachten, den ich selbst auch immer wieder anstrebe, was mir aber leider nicht allzu oft gelingt. Bei meinem Alleingang durch Friedrichshain konnte ich das aber recht gut erleben.
P.S.: Das heutige Bild ist eine Mehrfachbelichtung am Märchenbrunnen im Volkspark Friedrichshain

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