Ich weiß zwar nicht, was ich mit 200 Mohnbildern anfangen soll, aber allein das Fotografieren hat viel Spaß gemacht. So geht es mir oft, getreu nach dem Motto: Der Weg ist das Ziel. Der Moment des Fotografierens ist der spannende. Achtsamt gingen wir auf strohbedeckten Pfaden durch den Mohn. Wir sprachen nicht viel, konzentrierten uns auf die Motive: Einzelne Mohnblüten in Nahaufnahme, manchmal auch mit Insekten, den Blick über die zahlreichen Blüten und auch die Einbettung der Mohnfeldern in die herrliche Landschaft. Die unzähligen Blüten hatten in dieser Umgebung fast schon etwas Unwirkliches. Ich habe so etwas noch nie gesehen, es war fantastisch im wahrsten Sinne des Wortes. Die Initiatoren dieses Mohnspektakels haben auch viele Sitzmöglichkeiten bei den Mohnfeldern aufgestellt. Auch wir nutzten sie, um in aller Ruhe diese Naturschauspiel auf uns wirken zu lassen. Das hatte schon fast etwas Meditatives, Achtsamkeit und Fotografie waren in perfekter Kombination. Zweieinhalb Stunden haben wir für die 4 km gebraucht. Wir haben uns viel Zeit gelassen, immer wieder neue Motive entdeckt, jede Mohnblüte schien uns noch schöner als die vorhergehenden, die Felder boten immer wieder neue Ausblicke. Es war achtsames Genießen pur. Auf der Rückfahrt waren wir immer noch begeistert von dem Erlebten und wir vereinbarten in Zukunft, öfter mal gemeinsam zu fotografieren. Die lange Konzentration auf ein Motiv, den Mohn, war eine sehr spannende Erfahrung, die ich auch bei anderen Motiven immer mal wieder
versuchen werde, enge Motivwahl und intensives Konzentrieren hat sehr viel mit Achtsamkeit zu tun.