Vielleicht lebe ich durch mein Achtsamkeitstraining wirklich zu sehr im Jetzt, in der Gegenwart. Auf jeden Fall habe ich mein Jubiläum hier in diesem Blog verpasst. Der vorhergehende Blogbeitrag "Fotografische Begegnungen" war der 100. Beitrag (!). Als ich diesen Blog vor ca. zwei Jahren begonnen habe, hätte ich nie gedacht, dass mal es soweit kommen würde.
Nach jahrelangem intensiven Achtsamkeitstraining hatte ich bemerkt, dass sich die Achtsamkeit auch sehr positiv auf meine Fotografie auswirkt. Wenn ich fotografiere bin ich auch wirklich ganz
dabei, ich sehe viel mehr Motive als vorher und vor allem ich sehe andere Motive. Ich lasse mir Zeit für andere Sichtweisen, wechsele die Perspektive, lasse mir viel Zeit mit dem Motiv.
Der Anfängergeist, den ich wieder finden musste und durch die Achtsamkeit auch wiedergefunden habe, lässt mich auch bekannte Motive immer wieder neu und anders sehen. So wie ein Kind beim Spielen weder an gestern noch an morgen denkt, sondern sich ganz aufs Spiel einlässt, es komplett in der Gegenwart ist - so gelingt es mir immer besser mich voll und ganz auf eine Sache einzulassen, wie z. B. das Fotografieren. Kinder verlieren diese Fähigkeit leider, ihre Leichtigkeit geht verloren u. a. durch Schul- und Freizeitstress. Spätestens in der Schule lernen und erfahren sie das Beurteilen, und vorbei ist es mit dem kindlichen Leben.
Auch in meinem Leben in meinem Alltag, spielen Vergangenheit und Zukunft nicht mehr die Rolle wie früher. Gerade weil die Gedanken nicht mehr so sehr um Zukünftiges kreisen, lebe ich deutlich freier. Mir bringt die Achtsamkeit sehr viel, sie fordert natürlich auch die Konsequenz des täglichen Übens, und sie hat - so wie ich sie verstehe - absolut nicht mit Esoterik zu tun.
Mein Leben und mich selbst hat sie verändert, sie hat viele Auswirkungen, die unverhofft kommen, so wi z. B. gestern beim Zahnarzt, wo ich die mühsame Entfernung eines bröckelnden Zahnes erleben musst. Die 20 Minuten habe ich mit einer unerwarteten Gelassenheit ertragen, wie ich es vorher nie erhofft hätte.
Genauso war und ist es bei meinem Fotografieren. Mich hat es sehr überrascht und das wollte und will ich weitergeben. Vielleicht kann ich dich ja anstecken mit der Achtsamkeit. In den vergangenen
Folgen habe ich viel Erlebtes berichtet, auch einige grundlegende Artikel zur Achtsamkeit veröffentlicht und auch Foto- und und Buchtipps gegeben. Es erreichen mich auch immer
wieder interessante und interessierte Rückmeldungen. Ich werde jedenfalls weiterschreiben, zumal das regelmäßige Schreiben mich auch immer wieder aufgefordert, dran zu bleiben an der
Achtsamkeit.
Gerade zum Jubiläum würde ich mich sehr über möglichst viele Rückmeldungen, Kommentare, auch kritischer Art, freuen. Benutze dafür das Kontaktformular oder schicke mir eine Mail. Falls
ihr konkrete Fragen habt, beantworte ich sie gerne entweder per Mail oder im Blog.