Der Sturm tobt mal wieder heftig ums Haus,
die Rollläden klappern, eine Ziegel haben wir auch schon verloren. Das geht jetzt schon fast zwei Wochen so. Der heutige Fastnachtsumzug in unserem Dorf ist gerade abgesagt worden. Die Wälder in
der Rhön sind gesperrt. Es stürmt und stürmt und stürmt. Der Schnee dagegen, der doch eigentlich typisch für die Rhöner Höhen ist, fehlt gänzlich. Darüber könnte ich mich zwar derzeit freuen,
weil ich wegen meiner Hüft-OP sowieso keinen Gehweg räumen könnte. Mich macht das aber eher nachdenklich.
Stürmische Zeiten herrschen aber leider auch in Politik und Gesellschaft:
Die schreckliche Bluttat in Hanau, Teil einer Kette ähnlicher Taten in den vergangenen Jahren, ob Einzeltat oder Gruppenverbrechen, die rechtsextreme Gesinnung dahinter ist
beängstigend.
Das Politik-Schmierentheater in Thüringen, wo sich die alten Parteien von der AfD an der Nase herumführen lassen. Auf welche Stimmen hat denn dieser FDP-Kanditat gehofft? Jetzt hat sich die
Thüringer CDU auf einen Kompromiss aus dem Dilemma eingelassen, und die Bundes CDU schießt wieder quer. Ich bin sicherlich kein Linker, aber wenn ich die Wahl zwischen Ramelow und Höcke hätte,
wäre mein Entscheidung klar.
Auch das Geschacher um die Spitze der Bundes-CDU ist kaum zu ertragen. Die SPD hat sich schon fast selbst abgeschafft und die CDU ist auf dem besten Weg dahin.
Stürmische Zeiten aber auch bei der katholischen Kirche in Deutschland, deren gläubiges und auch aktives Mitglied ich bin. Sie steckt noch mitten im entsetzlichen Missbrauchsskandal, der wichtige
und auch hoffnungsvolle synodale Weg wird von Rom, aber auch von einigen ewiggestrigen Bischöfen und Kardinälen in Deutschland ausgebremst. Der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Kardinal Marx,
wirft hin.
An dieser
Liste könnte ich noch lange weiterschreiben. - Wer oder was soll und kann das alles
retten?
Wahrscheinlich fragt ihr euch, was das alles mit den Schwerpunkten dieses Blogs zu tun hat. Mit der Achtsamkeit für mich recht viel. In meine Meditationen schieben
sich immer wieder heftig die obigen Gedanken. Achtsamkeit üben und achtsam sein, fällt mir derzeit sehr schwer. Trotzdem bleibe ich dran und gebe die Hoffnung nicht auf. Mehr Achtsamkeit würde
unserer ganzen Gesellschaft sehr gut tun.
Und die Fotografie? Auch dort, speziell in der Kameraindustrie, herrschen stürmische Zeiten. Die alten Platzhirsche Nikon und Canon kämpfen gegen den Niedergang.
Erst sehr spät und irgendwie halbherzig haben sich die beiden auch an Systemkameras gewagt. Sony und Fujifilm sind da um Jahre voraus. Aber auch dort kämpft man gegen die immer mächtiger werdende
Smartphone-Fotografie. Fujifilm bringt in der kommenden Woche nach nur eineinhalb Jahren schon den Nachfolger der X-T3 heraus. Ist diese X-T4 jetzt schon ein Zeichen der Verzweiflung? Ich
werde sie mir dennoch genauer anschauen. Als Besitzer der X-T2 habe ich trotz etlicher Verbesserungen den Sprung zur X-T3 nicht mitgemacht. Wenn jetzt die X-T4 noch weitere Fortschritte bringt,
könnte sie noch reizen. Aber zuerst warte ich mal ab und hoffe, dass ich bald die Krücken wegwerfen und meine immer noch geliebte X-T2 wieder aktiv nutzen kann. Das Fotografieren fehlt mir schon
sehr.
Aber es bleibt für mich die ganz wichtige und große Frage: Wie geht es in diesen stürmischen Zeiten auf und mit dieser einen gemeinsamen Erde und mit uns Menschen weiter?
P.S.: Stürmische Zeiten auch in der
Wirtschaft. Die auf dem heutigen Bild gezeigte Fabrik hat dies auch nicht überlebt.