Ein Tag ohne Bilder, obwohl ich die Kamera den ganzen Tag dabei hatte, ist für mich sehr ungewöhnlich, Bilder im Kopf gibt
es von
diesem Tag allerdings genügende. Anders als geplant stand Fotografieren nicht im Vordergrund, dafür aber viel Warten in ruhiger
Achtsamkeit.
Geplant hatten wir einen Ausflug zum Baumkronenpfad auf dem Hoherodskopf (https://www.baumkronenpfad.de/) im benachbarten Vogelsberg. Wir wollten mit unserem Enkel Jakob, der einige Tage bei uns Urlaub machte, etwas Spannendes unternehmen. Tolle Bilder von diesem Pfad hatte ich schon in meiner Vorstellung, obwohl ich ihn - abgesehen von den wenigen Fotos im Netz - überhaupt nicht kannte. Am Hoherodskopf angekommen fanden wir trotz mehrerer Runden keinen Parkplatz, zusätzlich sahen wir vor dem Eingang zum Pfad eine große Menschenschlange. Was tun? Eine Alternative hatte ich immerhin im Kopf, das Vulkaneum (https://www.baumkronenpfad.de/) im nahegelegenen Schotten, mit der Option es später am Hoherodskopf noch einmal zu probieren.
Einen Strich durch die Rechnung machte uns aber unser Auto, kurz vor Schotten spürte ich ein heftiges Rattern am Lenkrad. Beim
Aussteigen kam dann ein starker Gestank und ein Rauch am linken Vorderrad dazu. Mein Verdacht war sofort, dass ein Bremszylinder klemmt. Die wenigen Meter zum Vulkaneum riskierte ich noch,
wir standen dort wenigstens auf einem Parkplatz. Meine Frau schickte ich mit Jakob ins Vulkaneum, das er sehr interessant und
spannend fand. Und als hätte er die Achtsamkeit schon näher kennengelernt, sagte er mir noch: "Opa reg
dich aber nicht auf!" Genau das hatte ich mir auch schon selbst gesagt .
Beim Anruf des ADAC sagte mir dann die nette Dame, dass spätestens in einer Stunde Hilfe da sei. Ich setze mich gemütlich in die Sonne, machte meine täglichen Achtsamkeitsübungen und blieb
wirklich in tiefer Ruhe. Nach ca.40 Minuten erhielt ich einen weiteren Anruf, dass sich der Pannenhelfer des ADAC aufgrund der langen Anfahrt um 1 - 1,5
Stunden verzögern würde. Ich konnte aber immerhin klären, dass er uns bis in die heimische Werkstatt schleppen könnte und wir auch mitfahren könnten.
Das bestärkte mich in meiner Ruhe. In der Zwischenzeit gingen wir dann gemütlich essen und mein Enkel schwärmte vom Vulkaneum, er brachte mir sogar einen kleinen Lavastein mit. Mit Blick auf unser Auto saßen
wir erzählend im Restaurant, bis nach insgesamt 3 Stunden schließlich der Abschleppwagen eintraf. Der nette und sehr freundliche Fahrer ließ unseren Enkel per Fernbedienung die Rampe runter und nach dem
Aufladen unseres Autos wieder hochfahren. Während der Heimfahrt saßen wir dann mit im Führerhaus, was für Jakob sehr spannend war, zumal der Fahrer viel von
seinen alltäglichen Erfahrungen erzählte. Nach dem Abladen bei der Werkstatt wurden wir von ihm sogar noch bis vor die Haustür gefahren.
Für Jakob war dieser Tag ein großes Erlebnis und für mich wieder mal ein Zeichen, dass das Achtsamkeitstraining bei wirkt. Fotografiert habe ich nichts, und es
hat mir auch nicht gefehlt. Unser Auto fährt inzwischen wieder und mit der Werkstatt habe ich kostenmäßig einen Deal machen können, weil das Auto erst kurz vorher zur Inspektion
dort war.
Trotz Panne und auch ohne Bilder war dieser aufgrund meiner Erfahrung mit der Achtsamkeit und der schönen menschlichen
Erfahrungen ein guter Tag.
Da wir ja an diesem Tag keine Baumkronen von oben oder auf gleicher Höhe sehen konnten, gibt es heute als Bild eine Baumkrone von unten.