Dass die Welt derzeit kopfsteht, merkt wohl inzwischen fast jede/jeder. Dazu gibt es ja auch täglich neue Winke mit dem Zaunpfahl:
- Corona nimmt weltweit kein Ende, auch in meinem Umfeld sind Menschen schwer erkrankt bzw. gestorben.
- Die Inzidenz hier im Kreis Fulda liegt schon seit Tagen erschreckend hoch über 300 pro 100000 Einwohnerinnen und Einwohnern.
- Ab morgen gilt bei uns auch die Beschränkung auf 15 Kilometer.
- Beim Impfstoffkauf hat sich die EU - und damit auch Deutschland - verschätzt. Die breite und so notwendige Impfaktion rückt in die Ferne, unsere Politiker machen derzeit nicht nur hierzu vermutlich unhaltbare Versprechungen.
- Die Rhön, in der ich lebe, wurde mehrfach überströmt von unvernünftigen Tagestouristen aus halb Deutschland. Straßen, Einfahrten und sogar Rettungswege werden zugeparkt, so dass jetzt an den Wochenenden aus Sicherheitsgründen die Wasserkuppe und andere Bereiche der Rhön gesperrt werden müssen.
- Menschen halten kaum noch die Abstände ein. Im Supermarkt, in der Bank werden Masken nur über dem Mund oder sogar nur unter dem Kinn getragen.
Ich könnte hier noch weit mehr anführen, auch die obige Auswahl ist spontan und drückt nur meine aktuellen Erfahrungen aus.
Warum haben wir Menschen aber so
wenig Geduld, gerade was Corona betrifft? Ich schließe mich da überhaupt nicht aus, mich regt es auch auf, dass ich tagtäglich nur immer wieder die gleichen Wege ums Dorf laufen kann, inzwischen
jeden Baum, jeden Stein kenne, ... Dabei geht es mir eigentlich noch recht gut, ich wohne in einem kleinen Dorf in der schönen Rhön. In wenigen Minuten bin ich im Wald, wo mir kaum jemand
begegnet. Ich kann Kontakten gut aus dem Weg gehen. Aber jetzt im Rentnerdasein, noch relativ fit, mit zwei neuen Hüften auch wieder mobil würde ich gerne reisen, ich muss nicht weit weg, auch in
Deutschland gibt es viele Städte und Gegenden, die mich reizen, auch meine geliebte Streetfotografie, die derzeit lahmliegt, fehlt mir sehr, aber in unserem kleinen Dorf macht das keinen
Sinn.
Ich übe mich dennoch weiter in
der Achtsamkeit, auch wenn mir das in diesen Zeiten schwerfällt und ich immer wider eine gewisse eine Unruhe verspüre. Ich merke aber, dass mir das Achtsamkeitstraining zumindest in
Ansätzen hilft und werde weiter dran bleiben und trainieren. Auch mir fällt die Achtsamkeit nicht in den Schoß.
Ich gehe auch weiter die
gewohnten Wege um unser Dorf und versuche mich an der Natur und ihren doch täglichen Veränderungen zu erfreuen, der in den letzten Tagen mehrfach gefallene Schnee motiviert auch wieder zum
Fotografieren, das Kleine und Feine fällt jetzt mehr in den fotografischen Blick. Aber auch die ersten jungen Knospen sind zu sehen und wollen entdeckt werden, sie künden mir schon den Frühling
an. Junge frühlingshafte Knospen und winterliche eisiger Schnee in Kombination sind auch fotografisch spannend und verlangen nach Nah- oder sogar Makrofotografie. Vielleicht sollte ich mein wenig
genutztes Makroobjektiv mal wieder entstauben.
Geduld, d. h. 3 - 4 Wochen
größtmögliche Zurückhaltung bei Kontakten jeglicher Art, Beschränkung auf das zwingend Notwendige, würde nach meiner persönlichen Einschätzung die Coronazahlen wieder erkennbar nach unten
drücken und die Lage entspannen. Warum fällt uns das so schwer, warum sind viele so uneinsichtig und verkennen die Gefahr?
Ich bin bereit, auch wenn's mir sehr schwerfällt, meinen Beitrag
zu leisten und meine Kontakte auf das Engste zu beschränken. Machst du auch mit?