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(234) Unterirdische Bilder

In der letzten Ferienwoche hat unser ältester Enkel Jakob wieder ein paar Tage Urlaub gemacht. Ein spannender Ausflug ging ins Erlebnisbergwerk Merkers, einem stillgelegten Salzbergwerk in Thüringen (https://www.erlebnisbergwerk.de/de-de/). Ich war vor mehr als 20 Jahren schon einmal dort und war damals schon fasziniert. Jakob hatte jetzt das Mindestalter von 10 Jahren. Er war recht aufgeregt, ich allerdings auch ein wenig, zumal das kein alltäglicher Ausflug ist.

Ausgestattet mit Schutzhelmen ging es mit dem Förderkorb rasant 600m in die Tiefe. Dort warteten hinter einer Schleuse die Cabrios auf uns, offene LKWs mit engen Sitzbänken für 30 Personen auf der Ladefläche. Damit bretterten wir bergauf bergab mit vielen Kurven über 21 km unterirdischer Pisten. Insgesamt gibt es in diesem Bergwerk 4800 km "Straßen" auf einer Fläche, die dem Großraum München entspricht. Wir bewegten uns dabei auf einer Tiefe zwischen 500m und 800m.

Ausrangierte Fahrzeuge säumten immer wieder den Weg, eine Sprengung wurde in eindrucksvoller Weise  simuliert. Ein Rundgang durch ein unterirdisches Museum zeigte uns die Entwicklung des Bergbaus, der Schutzvorrichtungen und aus handgreiflicher Nähe schwere Bergwerksmaschinen, von denen die Kinder im wahrsten Sinne des Wortes Besitz ergreifen durften.

Highlights waren die fantastische Kristallhöhle, in der in traumhafter Beleuchtung riesige Salzkristalle zu bestaunen waren, der geheimnisvolle Goldbunker, in dem während des Krieges wertvolle Schätze lagerten und die riesige unterirdische Konzerthalle, in der wir von einer genialen Lasershow überrascht wurden. Nach rund 3 Stunden ging es dann zum allgemeinen Bedauern schließlich wieder mit dem rasanten Förderkorb ans Tageslicht.

Fotografiert habe ich natürlich auch, so gut es bei einer solchen rasanten Tour ging. Sinnvollerweise hatte ich mich für ein Objektiv mit hoher Offenblende entschieden, dem Fujifilm XF 23mm, 1.4, das im Vollformat einem 35er entspricht. Dieses Objektiv nutze ich sonst eher wenig, ich nutze sonst eher das 16mm1.4 oder das 35mm 1.4. Hier war es aber die richtige Entscheidung, zumal Objektivwechsel nicht in Frage kam. Auch die hervorragende Stabilisierung meiner X-T4 hat sich hier wieder bewährt.

Jakob war begeistert, seine Augen glänzten, er schwärmte noch tagelang von dieser. Von unserem Bergwerksführer hat er noch einige Kristalle geschenkt bekommen, die er wie einen Schatz hütet und voller Stolz seinen Eltern zeigte. Das war für mich mal wieder die konkrete Beobachtung des Anfängergeistes, der in der Achtsamkeit so wichtig ist, aber uns Erwachsenen immer wieder so schwer fällt.

P.S.: Mir geht es allmählich wieder besser, immerhin konnte ich in der vergangenen Woche zwei Touren mit Jakob unternehmen, von der zweiten berichte ich noch. Allerdings hat mich am Wochenende dann doch wieder eine heftige Kopfschmerzattacke erwischt, die mich zwei Tage flachlegte und immer noch nicht so ganz weg ist. Ich hoffe auf rasche weitere Besserung.