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(246) Stürmisch – (M)ein Jahresrückblick

Immer noch geprägt durch Corona, aber ganz besonders durch den unsäglichen Krieg gegen die Ukraine mit all seinen Folgen geht das Jahr 2022 seinem Ende zu. Die weitgehend geschlossene Solidarität und Unterstützung der Ukraine durch die EU und die Nato waren und sind positive Erfahrungen. Dass unsere Regierung von ihren im Koalitionsplan festgelegten Zielen immer wieder abweicht und auch mal ins Strudeln gerät, zeigt mir die Ernsthaftigkeit der Lage. Hier hätte jede andere Koalition auch so ihre Probleme. Dieser Krieg schiebt auch den so wichtigen Klimaschutz in den Hintergrund. Die lange Hitzewelle im Sommer, die vielen Waldbrände, das Absterben Buchen in unseren Region, die von alters her auch Buchonien genannt wird,  gaben und geben mir zu denken. Die Laufzeit der Atomkraftwerke wird verlängert, aber das kann keine dauerhafte Lösung sein, uns fehlt immer noch das sichere Endlager für den noch über Jahrmillionen strahlenden Mülls. Wasserstoff, den ich schon seit vielen Jahren als eine von mehreren Lösungen gesehen habe, taucht jetzt immerhin mal in den Diskussionen auf. Bei  frühzeitigerer Förderung könnten wir hier viel weiter sein. Die Abhängigkeiten, in die wir uns neben dem Gas bei bei vielen Produkten begeben haben, schlagen jetzt beispielsweise im Medikamentenmangel auf uns zurück. Und es gibt noch so viele bekannte und unbekannte Brennpunkte auf unsrer gemeinsamen Erde. Rückblickend war es für mich schon ein eher ernstes Jahr 2022, so stürmisch wie der heutige Tag, an dem ich alleine in der Rhön unterwegs war.

Dennoch gab es auch etliche Lichtblicke, z. B. ein großes mehrtägiges Familientreffen in einem schönen Bildungshaus hier bei uns Rhön. Es war schön alle mal wieder zu sehen.

Die Fürstenecker Fototage fanden nach zweijähriger Coronapause endlich wieder statt.  Es waren wieder wunderschöne und sehr interessante Tage auf der Burg, allerdings mit sehr kalten Nächten. Die Gemeinschaft dort ist immer wieder etwas Besonderes. Vielleicht kommst du 2023 auch mal dorthin: https://www.burg-fuersteneck.de/kursprogramm/fotografie_und_film/fuerstenecker_fototage/23-32740/.

Zweimal war ich in diesem Jahr auch für einige Zeit am Meer, im April mit der ganzen Familie an der Ostsee und im Sommer zu zweit in unserem einsam gelegenen Ferienhaus an der Nordsee in der Nähe von St.Peter-Ording. Lange Wanderungen am fast endlosen Strand  mit Blick auf das weite Meer ließen auch die Gedanken in die Ferne schweifen. Eine Reihe von stillen Bildern vom Meer im fast schon meditativen Stil habe ich von dort mitgebracht.

Mehrere längere Besuche in Berlin bei Tochter und Familie brachten auch einen Perspektivwechsel vom kleinen ruhigen Rhöndorf in die trubelige Großstadt. Fast täglich war ich mit meiner Kamera zu Fuß unterwegs, um Großstadtszenen einzufangen. Es war wieder sehr spannend und anstrengend zugleich. Im Inneren bin ich halt doch ein Dorfkind, und trotzdem mag ich die Großstadt - aber immer nur für ein paar Tage.


Kurz entschlossen bin ich mit dem Zug für einen Tag nach Hamburg zur Photopia gefahren und habe es nicht bereut, zumal es am Nachmittag dort auch noch ein Hörertreffen meines fotografischen Lieblingspodcast, dem "Fotopodcasts" (https://fotopodcast.de/) gab. Die gesamte Atmosphäre der Photopia hat mich so sehr überrascht und überzeugt, dass ich mir vorgenommen habe, im kommenden Jahr  gleich für mehrere Tage dorthin zu fahren.

Nach zwei Jahren war ich auch wieder auf der Buchmesse in Frankfurt. Sie war zwar kleiner als sonst, aber immer noch spannend und informativ. Der Pavillon des Ehrengastlandes Spaniens in seiner duftig leichten und dennoch modernen Gestaltung hat mich geflasht. Nebenbei habe ich  dort auch recht intensiv Streetfotografie betrieben, mein Presseausweis ließ mich da noch lockerer werden. 

Mit einem Fotofreund habe ich auch endlich die wegen Corona verschobene Lost-Place-Tour durch das ehemalige Eisenacher Nobelhotel Fürstenhof gemacht. Leider ist dieser Lost Place in der Zwischenzeit noch mehr lost geworden, am Karfreitag ist ein ganzer komplex eingestürzt, ganze Bereiche sind ausgebrannt. Dennoch gab es wenigstens noch einige fotogene Bereiche, aber auch viel Deprimierendes. Inzwischen gibt es auch die Abrissgenehmigung für dieses eigentlich unter Denkmalschutz stehende Objekt.

Zum Geburtstag hatte mir meine Frau einen Fotoworkshop zur Lichtmalerei in alten Burgen und Ruinen Waldhessens geschenkt. Der Kurs verlief vollkommen anderes als gedacht, ich habe nur wenig fotografiert, aber sehr viel über Licht und Beleuchtung gelernt und es war ein tolles Gemeinschaftserlebnis, weil das Ganze zur in der Zusammenarbeit funktionierte. Die Ergebnisse überzeugten mich, auf sie bin ich heute noch stolz.

Gesundheitlich haben mich leider - wie auch in den vergangenen Jahren - die Kopfschmerzattacken immer wieder lahm gelegt. Aber mit ihnen habe ich mich arrangiert, es gibt Schlimmeres. Dazu kamen in diesem Jahr aber noch mehrere Neurodermitis-Schübe, mit denen ich noch nicht so gut klar komme, und die mich immer mal wieder zur Verzweiflung bringen. Ich versuche auch ihnen wie schon den Kopfschmerzattacken mit intensivem Achtsamkeitstraining, Entspannung und regelmäßigem Ausdauersport zu begegnen, aber das fällt mir noch schwer. Dennoch bleibe ich auf dem Weg, auch das wird mir noch gelingen. Die Achtsamkeit ist schon seit vielen Jahren eine große Hilfe in meinem Leben und ich bin immer noch dankbar, dass ich durch einen achtwöchigen MBSR-Kurs einen so guten Zugang zu ihr gefunden habe.

Ganz vergessen habe ich noch einen kleinen Höhepunkt vor einigen Wochen. Für den "Fotopodcast" durfte ich als Gast den Fuji X Photographer Thomas B. Jones zu den neuen Fujifilm-Kameras X-H2s, X-H2 und X-T5 befragen (https://fotopodcast.de/fpc325/). Das war aufregend und hat mir riesigen Spaß gemacht. Es war ein ganz besonderes Erlebnis.

Dankbar bin ich am Ende dieses Jahres natürlich besonders meiner Frau, die alle Höhen und Tiefen mit mir geht und zu mir hält. Dankbar bin ich auch für unsere beiden Töchter, die beiden Schwiegersöhne und natürlich die drei Enkelkinder. Mit Jakob, dem ältesten Enkel durfte ich auch wieder einige schöne Fototouren unternehmen, er hat großen Spaß an der Fotografie und auch viel Talent. So mitten in der Rhön wohnen zu dürfen, ist auch ein Geschenk. Man kann jederzeit zu einer lohnenden Fototour aufbrechen.

Jetzt bleibt mir nur noch dir alles Gute für das neue Jahr zu wünschen und dir natürlich auch fürs (regelmäßige) Lesen meines Blogs danken. Danke auch für die Rückmeldungen und Kommentare zu meinen Posts, über die ich mich immer sehr freue.

 

P.S.: Das heutige Bild ist eines meiner ruhigen Bilder vom Meer, aufgenommen allerdings an einem regnerischen und stürmischen Tag. Ich war hinterher ziemlich nass, meine Kamera hat es aber gut überstanden.