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(258) Mit Jakob auf Fototour durch Berlin

Wenn du diesen Blog regelmäßig verfolgst, weißt du, dass Jakob mein ältester Enkel ist. Ich habe ihm das Fotografieren beigebracht und wir unternehmen immer mal wieder gemeinsame Fototouren,  auf und über die wir beide uns sehr freuen. Jakob fotografiert mit meiner alten Nikon D90, er hat schon ein gutes Gespür für einen spannenden Bildaufbau und überrascht mich immer wieder durch ungewöhnliche Perspektiven.

Dieses Mal ging es auf Fototour durch Berlin. Wir hatten ihm zu seinem 11. Geburtstag eine fünftägige Berlinreise geschenkt, gemeinsam mit unserer jüngsten Tochter, die seine Patin ist und in Berlin lebt. Bei ihr und ihrer Familie haben wir auch übernachtet.

Zwei Fototouren haben Jakob und ich in diesen Tagen unternommen.  An einem Tag ging es ins RAW-Gelände (https://www.tip-berlin.de/berlin-besucher/sehenswuerdigkeiten/raw-gelaende-berlin-besuch-geschichte-infos/), wo die vielen Graffitis Jakob
sehr begeisterten, anschließend ging es zur nahegelegenen und sehr fotogenen Oberbaumbrücke und der Eastsidegallery, wo ich Jakob auch einiges zur Mauer, der ehemaligen DDR-Grenze erklären konnte. Im U-Bahnhof Warschauer Straße haben wir dann noch ein- und ausfahrende U-Bahnen fotografiert. Hier fährt die U-Bahn oberirdisch, wodurch sich für den alten Sensor der D90 bessere Lichtverhältnisse bieten als in unterirdischen U-Bahnhöfen. Anschließend ging es mit der Tram zurück zum Arnswalder Platz, in dessen Nähe meine Tochter wohnt.

Bei der zweiten Fototour wollte ich Jakob dann das politische und
großstädtische Berlin zeigen. Mit der Tram fuhren wir zum Hauptbahnhof, den wir durchquerten und auf dem Vorplatz auf den futuristischen  "Cube" stießen. Über die Spreebrücke kamen wir zum Bundeskanzleramt, dem Reichstag und Abgeordnetenhäusern, die alle Jakob in ihren Dimensionen sehr beeindruckten.

Mitten im Regierungsviertel bekam Jakob Hunger. Zum Glück kannte ich eine kleine Bäckerei neben der französischen Botschaft.
Mit den dort gekauften belegten Brötchen gönnten wir uns eine Pause auf einer Bank am Brandenburger Tor. Von dort ging es weiter zum Holocaust-Mahnmal, das wegen Renovierungsarbeiten leider zu einem großen Teil gesperrt war. Immerhin konnten wir es teilweise durchqueren und auch Jakob spürte das Bedrückende im Inneren zwischen den hohen Betonstelen. Natürlich habe ich auch versucht ihm den Holocaust zu erklären, wobei er einiges schon aus dem Religionsunterricht kannte. An der hessischen Landesvertretung mit ihrem kleinen Weinberg vorbei kamen wir schließlich zum Potsdamer Platz mit den drei prägenden Hochhäusern. Ich zeigte Jakob noch das auch ihn beeindruckende Dach des Sony-Centers. Vom U-Bahnhof Mohrenstraße, der momentan noch so heißen darf, ging es dann mit mehreren Umstiegen zurück zum Arnswalder Platz.

Meine Tochter und mein Schwiegersohn haben mit Jakob noch einen Ausflug ins Computerspiele-Museum gemacht, davon war er
 natürlich total begeistert. Wir betreuten in der Zwischenzeit die kleine Lea, unser Berliner Enkelkind. Am verregneten Samstag waren wir alle zusammen im Aquarium des Berliner Zoos und bestaunten das bunte Leben unter dem Meeresspiegel.

Dazwischen eroberten wir einige der vielen tollen Berliner Spielplätze, Jakob hat einen davon mit einem großen Hindernisparcour zu seinem Lieblingsspielplatz erkoren. Dort waren wir am Sonntag vor der Rückfahrt auch n
och einmal recht lange. Es waren wunderschöne Tage mit Jakob, er hat viel fotografiert und sicherlich zuhause auch viel zu erzählen. Und man kann es kaum glauben: Die Deutsche Bahn war auf Hin-und Rückfahrt superpünktlich.

P.S.: Das heutige Bild ist auf dem RAW-Gelände entstanden.

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Kommentare: 3
  • #1

    Thomas (Freitag, 04 August 2023 21:54)

    Wenn der Opa schon so „sprudelt“... - wunderbar!
    Meine Enkeltochter hat mit etwas über zwei Jahren jetzt erstmals meine Kamera ausgelöst.
    „Will auch mal...“ war die klare Ansage. Sohn und Schwiegertochter meinen, zu Weihnachten eine Kinderkamera, und im nächsten Sommer können wir dann los ziehen...
    Zum Glück habe ja schon zwei „Fotoneffen“, inzwischen um die 25 Jahre alt, mit denen ich - auf Augenhöhe - monatlich ein Magazin erstelle. Grüße Thomas

  • #2

    Meik (Dienstag, 08 August 2023 16:06)

    Ein schöner Bericht und für mich mittlerweile auch wieder die schönste Art, Fotografie als Hobby zu betreiben. Unterwegs sein, berichten, dokumentieren und erinnern. Solange sich Kinder dafür begeistern lassen ist Hobbyfotografie noch nicht überflüssig geworden.
    Danke und Gruß
    Meik

  • #3

    Oli (Dienstag, 08 August 2023 22:34)

    Auch als Vater genieße ich die (Foto-)Ausflüge mit meinem 14j.
    Leider bin ich als Vater ggf. als Lehrer nicht geeignet, vermutlich ist der emotionale Abstand zum Opa größer/besser/anders.
    Und ja, es ist bemerkenswert welche kreativen Bilder entstehen, wenn man nur wenig über Bildkomposition erfahren hat.
    Genießt die Zeit! ;-)