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(261) Unterwegs mit dem UWW

Dass UWW für Ultraweitwinkel steht, weißt du vermutlich. Gemeint ist damit natürlich ein Uitraweitwinkelobjektiv. In meinem Fall ist es das 10-24mm von Fujifilm, im Kleinbildformat entspricht das 15-35mm. Dieses Objektiv habe ich schon lange nicht mehr benutzt. Mir reichen in der Regel für Weitwinkelaufnahmen die 16mm (KB: 24mm) meines exzellenten Immerdrauf-Objektivs 16-55mm, 2.8. UWW bedeutet für mich alles, was weiter (kleiner) als diese kleinbildäquivalenten 24mm  ist. 

 

Das sonnige Wetter lockte mich heute zu einer Runde durch den nahegelegenen Wald auf der Hessenliede bis hin zum Schloss Bieberstein. Von dessen barocker Terrasse hat man einem herrlichen Blick auf meinen Rhöner Lieblingsberg, die Milseburg. Auf meiner Kamera war das 10-24mm, ich habe auch kein weiteres Objektiv mitgenommen, was schon eine Herausforderung war. Zusätzlich versuchte ich überwiegend mit 10mm (KB:15mm) zu fotografieren. 

 

Diese Wahl schränkt die Zahl der Motive doch recht deutlich ein. Ich fotografierte einige hohe Bäume von unten, was für meinen Nacken recht anstrengend war. Hoffentlich habe ich morgen davon keine Kopfschmerzen. Der Blick in die weite Landschaft - da wo es möglich war - wirkt durch den extrem weiten Himmel, der heute meist schön blau mit weißen Wolken war. Darüber hinaus probierte ich immer wieder Sonnensterne, da die Sonne schon tiefer steht und sehr schön zwischen den Bäumen durchscheint. Im extremen Weitwinkelblick ergab das immer wieder ein spannendes weites Waldbiold, das durch den Sonnenstern noch spektakulärer wirkt. Es fanden sich überhaupt sehr schöne weite Waldpanoramen, z. T auch im Gegenlicht, die mich zwar an Fototapeten aus meiner Kindheit und Jugendzeit erinnerten, aber irgendwie einfach schön waren, zumindest in diesem Moment. 

 

Viele der üblichen Waldmotive wirken allerdings mit diesem extremen Weitwinkelblick überhaupt nicht, was ich immer wieder beim Blick durch den Sucher feststellen konnte. Dennoch hat es mir viel Spaß gemacht, einmal nur mit diesem Objektiv unterwegs zu sein. Bisher habe ich es eher für ausgewählte Architekturaufnahmen bei Städtetouren im Rucksack gehabt, aber auch da schon länger nicht mehr genutzt. Es wollte einfach mal wiederentdeckt werden. Da ich es schon sehr lange nicht mehr an der Kamera hatte, hatte es auch etwas von dem in der Achtsamkeit so wichtigen Anfängergeist. Ich kam sehr entspannt nach rund zwei Stunden nachhause. Dass ich für die ca. 5km solange gebraucht habe, zeigt entweder dass ich sehr langsam unterwegs war oder viel fotografiert bzw. probiert habe. Da ich nicht getrödelt habe, trifft das zweite heute zu. Mir hat es viel Spaß gemacht. Es lohnt sich beim Fotografieren immer mal wieder die Bedingungen zu ändern. So schafft man es noch bewusster zu fotografieren.

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Kommentare: 1
  • #1

    oli (Dienstag, 26 September 2023 20:50)

    Lieber Wilfried, vielen Dank für die Inspiration! Ich bin am Sonntag den anderen Weg gegangen und habe das 90mm/f2 mit in den Weinberg genommen - da ist es genau anders herum: Der Zoom verengt die Sicht und macht es schwierig das Gesamtbild wirken zu lassen. :-o
    lg, oli