(267) DREI FOTOGRAFISCHE SCHWERPUNKTE UND EIN GRAUER STAR

In vergangenen Monaten war ich insgesamt sechs Wochen in Berlin. Berlin war so fast ein zweiter Wohnort. Die Gründe waren immer familiärer Art. Z. T. habe ich schon in den vorhergehenden Blogbeiträgen davon näher berichtet. 

Fotografiert habe ich in dieser langen Zeit unterschiedlich viel, auch neue bisher unbekannte Gegenden der Stadt habe ich erkundet. Die üblichen Sehenswürdigkeiten Berlins sind vermutlich alle schon mehrfach von mir fotografiert worden, zumal ich in den letzten zehn Jahren jedes Jahr eine gewisse Zeit in Berlin verbracht habe.

Da ich die Kamera (fast) immer dabei habe, überlegte ich mir drei fotografische Schwerpunkte jenseits der üblichen Sehenswürdigkeiten.

Einmal waren das Einblicke in Hinterhöfe, von denen es in Berlin sehr viele und vor allem sehr unterschiedliche gibt, von alternativ abgerockt bis nobel und edel ist da alles dabei. Wenn ich durch Berliner Straßen gehe und ich dabei auf ein offenes Hoftor stoße, fällt mein neugieriger Blick unweigerlich hinein. Ich scheue mich auch nicht in interessante Höfe und Hinterhöfe hineinzugehen, vertrieben worden bin ich bisher eher selten.

Mein zweiter Schwerpunkt waren Spiegelungen, ob in Schaufenster und Autoscheiben, wo die sich die Spiegelungen in spanneder Weise mit den Einblicken vermischten, in Rückspiegel von Motorrädern oder Autos, in Teichen, Flüssen und Kanälen oder auch in Pfützen, von denen es an Regentagen auf den Gehwegen und Straßen oder in den Parks genügende gab, leider nur oft an den falschen Stellen. Eine unechte Pfütze - wie öfter mal empfohlen - mit mitbrachtem Wasser zu erzeugen, ist nicht so meins. Auf jeden Fall hat genau dieser Schwerpunkt, die Suche nach Spiegelungen, meinen Blick sehr gefordert, geschärft und fokussiert. In echter tiefer Achtsamkeit zog ich so immer wieder alleine durch die Straßen und Parks der Großstadt, und entdeckt habe ich unerwartet viele Spiegelungen.

Darüber hinaus bin ich natürlich an geeigneten Orten - ich kenne Berlin inzwischen sehr gut - meiner großen Leidenschaft, der Streetfotografie, nachgegangen. Ich konnte dabei einige spannende Szenen und Momente festhalten, was mich schon mit einem gewissen Stolz erfüllte. Gezeigt habe ich sie schon beim letzten Stammtisch der Fotofreunde Fulda/Rhön, zu denen ich auch gehöre. Einige davon habe ich auch mit einem gewissen Erfolg in entsprechenden Facebookgruppem gezeigt. Es gab dort recht viele positive Rückmeldungen. Mein Name ist inzwischen auch neben sehr bekannten Streetfotografinnen und -fotografen in der Liste der deutschen Streetfotografie zu finden. 

Und jetzt zum Grauen Star, der sich leider im vergangen halben Jahr in meinem rechten Auge entwickelt hat, dem Auge, mit dem ich durch den Sucher der Kamera schaue. Aufgrund dessen fällt es mir momentan sehr schwer, die Komposition des Motivs mit dem Auge genau zu beurteilen. Schon die Ausrichtung mithilfe der Wasserwaage ist ein Problem. Zum Glück hat meine Fujifilm X-T5 einen recht großen Sucher, durch den ich das Motiv wenigstens grob beurteilen kann. Insgesamt habe ich daher recht viel Ausschuss, auch die Nachbearbeitung bzw. die Entwicklung der RAWs ist deutlich zeitaufwändiger. Da mir darüber hinaus durch den Grauen Star auch ein anderes großes Hobby, das Lesen, schwerfällt, habe ich mich auch sehr schnell zu einer OP mit dem Einsetzen einer künstlichen Linse entschlossen. Die OP ist noch vor Weihnachten geplant, und ich hoffe, dass sie gut gelingt und ich wieder problemlos sehen kann.