2023 war ein Jahr mit wenigen Highlights, aber einer ganzen Reihe von Tiefschlägen. Eine extreme Neurodermitis mit heftigem Juckreiz hat mich fast das gesamte erste Halbjahr stark beeinträchtigt. Der Juckreiz war zeitweise so heftig, dass ich mich immer wieder blutig gekratzt habe. Mehrfach griff ich zu Kortisontabletten um mal wieder für eine Woche Ruhe zu haben, wohlwissend, dass es danach sofort wieder losgeht. Auch meine Psyche hat enorm darunter gelitten. Die Fürstenecker Fototage, auf die ich mich so sehr gefreut hatte, und einen lange geplanten Urlaub an der Nordsee musste ich leider absagen.
Meine neue Hautärztin war dann meine Rettung, nach vielen Untersuchungen und langen Genehmigungsverfahren bekam und bekomme ich jetzt alle zwei Wochen relativ neue und sehr teure Antikörper gespritzt. Meine Neurodermitis ist komplett verschwunden, nicht bei allen Patienten ist die Spritze so erfolgreich. Dafür bin ich sehr dankbar.
Durch die mehrfach für jeweils zehn Tage eingenommenen Kortison-Tabletten habe ich jetzt allerdings Grauen Star als Folgeerkrankung. Neben den Einschränkungen im Alltag habe ich große Probleme beim Lesen, was mich als Leseratte sehr beeinträchtigt und auch beim Fotografieren, weil ich beim Blick durch den Sucher mit nur einem Auge sehr wenig scharf erkennen kann. Die OP musste ich verschieb, sie ist jetzt für Ende Januar geplant.
Vor einigen Wochen habe ich mir dann noch einen Leistenbruch zugezogen, der auch demnächst operiert werden muss. Zu allem Übel wurde aber kurz vor Weihnachten meine Frau, die beste Ehefrau, die ich mir vorstellen kann, krank. Sie war immer die Stärkere, Stabilere von uns beiden. Sie hat mir in den vielen gemeinsamen Jahren immer wieder sehr geholfen, wenn es mir nicht gut ging. Es fällt mir schwer, sie jetzt leidend zu erleben. Jetzt braucht sie mich als Halt, und dankenswerterweise konnte und kann ich das derzeit auch sein. Mein tägliches Ausdauertraining auf dem Ergometer gibt mir viel Kraft und das schon seit längerem wieder aktivierte Achtsamkeitstraining unterstützt zusätzlich.
Neben dem Sieg über die Neurodermitis gab es aber auch noch ein ganz bedeutsames positives Ereignis in diesem Jahr: Unser viertes Enkelkind wurde geboren. Da unsere jüngste Tochter mit ihrer Familie in Berlin lebt, haben wir so viel Zeit (insgesamt sechs Wochen) in der Hauptstadt verbracht. Dort war ich sehr viel unterwegs, habe die Stadt noch weiter erkundet und dabei auch eifrig fotografiert. Das waren wirklich schöne Zeiten. Hier konnte ich meine X-T5 von Fujifilm, die ich schon im Frühjahr gekauft - aber dann aus gesundheitlichen Gründen kaum genutzt hatte, endlich intensiv kennenlernen. Natürlich gab es noch anderes Schönes in diesem Jahr: Der tolle Zusammenhalt in unserer Familie in allen Höhen und Tiefen, einige schöne Wanderungen in der Rhön verbunden mit der Dankbarkeit in einer so herrlichen Landschaft wohnen zu dürfen und ein guter Freundeskreis, mit dem wir z. B. einen wunderschönen Kurzurlaub in Goslar und Quedlinburg verbringen durften. Auch im Alltag gab es zum Glück immer wieder gute und schöne Zeiten, auch meine Kopfschmerzattacken sind erfreulicherweise deutlich seltener geworden.
Nach diesem sehr durchwachsenen Jahr hoffen meine Frau und ich auf ein besseres, ein wirklich gutes neues Jahr, was ich hiermit auch euch, meinen Leserinnen und Lesern, wünsche.
P.S.: Dieser Beitrag ist sehr privat geworden. Ich möchte damit Mut machen, auch in schwierigen Zeiten nicht aufzugeben, sondern durchzuhalten. Die lange Jahre geübte Achtsamkeit hat mich gelehrt in der Gegenwart zu leben. Das hilft mir gegen Zukunftsängste. Regelmäßiger Ausdauersport hat eine enorm positive Wirkung auf die Psyche, was ich im Moment tagtäglich sehr deutlich merke. Man muss nur immer wieder den inneren Schweinehund überwinden. Bei mir ist es. Zu einem täglichen Ritual geworden. Mehr dazu: https://www.zeit.de/sport/2023-04/psychische-gesundheit-psychotherapie-sport-praevention-bewegung...Du musst
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Michael Eloy Werthmüller (Sonntag, 31 Dezember 2023 02:03)
Lieber Wilfried, es ist schön zu lesen, dass es dir besser geht. Ein wenig erschrocken war ich, da ich nicht alles mitbekommen hatte, aber es geht dir ja zum Glück wieder besser!
Passt auf euch auf und kommt gut ins neue Jahr, Michael
Christian, Der_mit_der_Knipse (Mittwoch, 03 Januar 2024 23:08)
Guten Abend Wilfried,
schon geraume Zeit sehe und lese ich von Dir auf IG, habe jetzt allerdings zum ersten mal in Deinen Blog geschaut und bin überwältigt, wie intim Du hier in diesem Eintrag geworden bist. Ein ganz großes Dankeschön, dass Du dein letztes Jahr mit allen Höhen und Tiefen so offen geteilt hast. Ich drücke Euch fest beide Daumen, dass Euch das neue Jahr mit deutlichen mehr positiven Anteilen bedenken wird!
Mit eurer positiven Einstellung, einer guten Portion Deiner Achtsamkeit und ganz besonders durch den starken Zusammenhalt in der Familie, meistert ihr jede bevorstehende Hürde gemeinsam.
Ich lese jetzt noch ein wenig in vergangenen Eintragungen und wünsche euch einen schönen restlichen Abend. Bis bald Christian