Streetfotografie betreibe ich mit großem Spaß und viel Freude seit mehr als 10 Jahren. Begonnen hat es mit einem Fotoworkshop auf der Burg bei den Fürstenecker Fototagen. Der Kursleiter, Michael Eloy Werthmüller, hat mich an diesem Tag besonders stark motiviert und die Motivation hält bis heute an.
War ich damals (im Workshop und in der ersten Zeit danach) noch sehr zurückhaltend und nutzte eher das Tele für meine Bilder, weil ich mich nicht näher an die Menschen heran traute, ist heute mein Objektiv für die Streetfotografie das Voigtländer Ultron 27mm 2.0 (was im Kleinbildformat etwa 40mm entspricht). Mit diesem sehr kleinen Objektiv an meiner Fujifilm X-T5 bin ich auf der Straße deutlich weniger auffällig als mit anderen Objektiven. Dass dieses Objektiv manuell fokussiert werden muss, ist in diesem Fall kein Problem. Das Fokuspeaking funktioniert hervorragend und bei Blende 8 ist von ca. 1,5m bis unendlich alles relativ scharf (Zonenfokus). Als Fujifilm-Filmsimulation wähle ich meist AcrosR, durch das knackige Schwarzweiß passt es besonders gut zur Streetfotografie, und ich kann oft die JPGs aus der Kamera nutzen.
Meine Streetfotos sind fast immer in Schwarzweiß, nur in ganz besonderen Situationen, wenn Farbe für die Bildausssage wichtig ist, sind sie farbig. Schwarzweiß drückt m. E. die Szene, die ich festhalten will, sehr viel intensiver aus. Die Konzentration des Betrachtenden wird auf Szene fokussiert, Farben würden oft den Blick ablenken. Wenn ich bewusst ein Bild in Farbe zeigen will, nutze ich ausnahmsweise bei diesem Streetfoto das RAW.
Die Streetfotografie fördert und trainiert bei mir aber auch recht intensiv meine Achtsamkeit. Wenn ich alleine auf der Suche nach interessanten Szenen durch die Stadt ziehe, bin ich voll und ganz fokussiert, bin ich voll im gegenwärtigen Moment. Streetfotografie funktioniert bei mir eigentlich nur wenn ich alleine unterwegs bin, in Gesellschaft kann ich zwar nebenbei auch mal fotografieren, aber die für die Streetfotografie notwendige Konzentration und Fokussierung ist für mich dann nicht möglich.
Vergangene Woche war ich wieder mal für ein paar Tage in Berlin. Dort bin ich natürlich auch mehrere Male alleine durch die Straßen gezogen, mir sind dabei hoffentlich auch einige gute Streetfotos gelungen. Die meisten Bilder ruhen allerdings noch auf der Speicherkarte in meiner Kamera.
Gehandicapt war ich bei meinen Walks durch die Stadt aber durch meinen Leistenbruch, den ich seit einem 3/4 Jahr habe bzw. hatte. "Hatte", weil ich direkt nach der Rückkehr aus Berlin am vergangenen Donnerstag operiert wurde, was schon seit einigen Wochen geplant war. Jetzt wenige Tage nach der OP bin ich schon wesentlich schmerzfreier als vor der OP und hoffe, dass ich meine Streetwalks bald wieder weiter ausdehnen kann. Auch die Bilder aus Berlin kann ich jetzt endlich auf den PC laden und auswerten. Auch im Alltag hat mich der Leistenbruch immer wieder beeinträchtigt, vieles konnte ich nicht mehr, alles was mehr als 5 kg wiegt durfte ich nicht mehr heben, schon beim Rasenmähen hatte ich Schmerzen.
Falls dich meine Streetfotografie interessiert: Ich habe seit ca. 4 Wochen einen neuen Account bei Instagram (www.instagram.com/streetfotografie.53), auf dem ich nur Streetfotos poste. Über Rückmeldungen dazu würde ich mich sehr freuen wie auch über Kommentare zu diesem Blog.
P.S.: Das heutige Bild ist in Berlin entstanden. Beim Warten auf meine "Currywurscht" gelang mir dieser farbige Schnappschuss mit Spiegelung. Bei diesem Bild war ich wegen des regnerischen Wetters ausnahmsweise mit XF 16-55mm 2.8 an meiner X-T5 unterwegs. Das Voigtländerobjektiv, das ich sonst bei der Streetfotografie bevorzuge, ist leider nicht abgedichtet.
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