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Fotowalk oder Spielplatz

Ich war mal wieder ein paar Tage in der Hauptstadt. Im Vorfeld hatte ich von den Fototagen eines großen Berliner Fotogeschäftes erfahren und auch gleich einen Fotowalk mit Peter Fauland (https://www.fauland-photography.com/) gebucht, Peter kenne ich von einem anderen tollen Fotowalk und einem spannenden Shooting aus dem vergangenen Jahr. Zusätzlich habe ich mich auch auch für ein Check and Clean für meine Kamera angemeldet. Sie - vor allem der Sensor - hätte es nötig.

Aber: In Berlin habe wir auch ein Enkelkind, dessen Kita wegen Fortbildung für drei Tage geschlossen hatte. Das war auch der Grund, warum meine Frau und ich nach Berlin gefahren sind. Unsere Tochter und unser Schwiegersohn müssen arbeiten, wo soll die Kleine hin?

Der erste Tag mit der kleinen Lea hat mir aber gleich so viel Spaß gemacht, dass ich meine Foto-Buchungen storniert habe. Eigentlich hatte ich im Vorfeld mit meiner Frau geklärt, dass sie Lea einen halben Tag alleine betreut, was ja auch kein Problem gewesen wäre.  Jetzt kenne ich  aber so ziemlich jeden Weg im nahegelegenen großen Volkspark Friedrichshain und auch etliche Spielplätze. Die kleine Lea mit ihren 13 Monaten lernt gerade das Laufen, die ersten 4-5 Schritte klappen schon. Sie hat riesigen Spaß auf den Spielplätzen beim Schaukeln, Rutschen oder im Sand. Sie entdeckt täglich Neues und kann sich riesig darüber freuen. Sie hat diesen Anfängergeist, der in der Achtsamkeit so hilfreich und wichtig ist. Die Tage mit ihr sind so kostbar für mich geworden, dass die Fotografie gut zurückstecken konnte. Sie zu beobachten, ihr Ausprobieren, ihr Lernen miterleben zu können, war so spannend, gerade weil ich so diesen Anfängergeist wieder mal so direkt erkennen konnte (s. a. https://fotografie-und-achtsamkeit.jimdofree.com/2016/07/19/die-welt-neu-entdecken/). Für mich war und ist dies ein großer Anreiz mich auch immer wieder in meinem Alltag auf ihn besinnen und ihn wirken zu lassen.

Mein Fotografieren in Berlin beschränkte sich so auf die kleine Lea, den Volkspark Friedrichshain und das für Berliner Verhältnisse irgendwie idyllische Bötzowviertel, in dem meine Tochter mit Familie  lebt. Ich habe aber in diesen Berliner Tagen deutlich weniger fotografiert als in Dresden, was nicht an fehlenden Motiven lag, sondern an der fesselnden Ausstrahlung der kleinen Lea. Der Verzicht auf den gebuchten Fotowalk und auf andere großartige Motive Berlins fiel mir überhaupt nicht schwer und meine Achtsamkeit hat wieder mal einen tollen Schub oder besser Anschub bekommen. Die Tage mit Lea waren wunderschön.

Den kostenlosen Check and clean kann ich auch verschmerzen, das Kameragehäuse halte ich sowieso sauber, die aktuelle Firmware habe ich auch schon aufgespielt, lediglich der Sensor hätte eine Reinigung nötig. Entweder muss ich doch in nächster Zeit die Flecken weiter  In Lightroom wegstempeln, einen anderen Fotohändler im Fuldaer Raum aufsuchen oder es doch einmal selbst versuchen, was ich ja sowieso schon wollte. Die Swaps habe ich immerhin schon gekauft.

Wie schon im Buch Prediger geschrieben steht, gibt es für alles eine Zeit, so jetzt auch für die kleine Lea - und damit gleichzeitig auch für die Achtsamkeit. Die Zeit fürs Fotografieren kommt auch wieder.